Montag, 31. August 2009

Redpulse Rheingau Marathon 2009

Rennen oder Training – es ist Samstag, die Uhr zeigt gerade 06.15 und irgendwie fehlt mir ein wenig die Motivation zu beidem. Aber ok – bevor ich mich zum geschätzten tausendsten mal den Feldberg rauf und runter quäle, düse ich lieber nach Aulhausen, zum Redpulse Rheingau Marathon. Im Nachhinein genau die richtige Entscheidung. Zum einen wegen der Strecke: sehr schön mit netten flowigen Trailabschnitten und tollen Rheinblicken ging es kreuz und quer über 70 Kilometer und 1850 Höhenmeter durch den Rheingau. Zum anderen wegen der chilligen Atmosphäre im Start- / Zielbereich. Wie schon die Eppsteiner eine Woche zuvor schafften es auch die Aulhausener, einen Event auf die Beine zu stellen, der einfach nur Spaß macht. Und zu guter Letzt auch wegen des Ergebnisses: zum zweiten Mal innerhalb einer Woche konnte ich eine Topten-Platzierung in meiner Altersklasse einfahren – und das diesmal trotz des wesentlich größeren und besser besetzten Teilnehmerfelds. Fazit: Rennen sind das bessere Training. Und meine Form kommt langsam aber sicher wieder zurück.



Jörg Schrod 3:12 Platz 35 von 305 gesamt / Platz 9 AK

Dienstag, 25. August 2009

Da geht’s rund: Die Taunustrails 2009.

Direkt vor der Haustür, aber nicht nur deshalb immer einen Start wert: Die Taunustrails in Eppstein. Ganz besonders auch in diesem Jahr – und das obwohl Baumaßnahmen am Eppsteiner Bahnhof ein neues Rennkonzept nötig machten. Ausgedacht hatten sich die Organisatoren ein Rundenrennen für Einzelstarter, Zweier- und Dreierteams – ein Konzept das voll aufging. Denn die Strecke war mit 90 Kilometern und 2880 Höhenmetern anspruchsvoller als jemals zuvor. Unmengen flowiger Trails, knifflige Wurzelpassagen und schnelle Schotterstücke sorgten außerdem dafür, dass es wirklich in keiner Sekunde des Rennens langweilig wurde – auch in der letzten von insgesamt 6 Runden nicht. Der äußere Rahmen hat also gepasst, selbst das Wetter spielte mit – außergewöhnlich in diesem Jahr. Auch gepasst hat mein Ergebnis – mit dem 6 Platz in der Altersklasse kann ich gut leben, mit dem 12 Platz im Gesamtklassement erst recht.





Jörg Schrod 5:08 Platz 12 gesamt / Platz 6 AK

Montag, 24. August 2009

Endorfin Carbon. Black Beauty mit Mängeln.

Als reines Trainingsgerät gekauft, ist mir der schwarze Renner mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Matt schimmert die Faserstruktur unter dem Lack, an manchen Stellen wirkt er wie abgegriffen. Eine ganz eigene Optik also. Mir gefällt das. Gefallen hat mir auch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern von Endorfin, die nicht nur unzählige Fragen beantworten mussten, sondern auch den Aufbau für mich übernahmen. Prima. Wie der Fahreindruck: das Endorfin Carbon ist schnell. Sehr schnell. Dabei läßt es sich präzise steuern, von Nervosität im Lenkkopfbereich ist auch bei schnellen Richtungswechseln wenig zu spüren. Genügend steif 8cih bin aber auch nicht der Schwerste) ist er also. Und der Komfort? Um es klar zu sagen – ein bequemes Sofa ist das Endorfin nicht. Aber wirklich bretthart ist es auch nicht. Gerade die Gabel dämpft einige Schläge weg, auch Kopfsteinpflaster ist kein großes Problem. Soviel zum Lob.
Jetzt die Kritik und gleich ein ganz dickes Minus: in meiner Größe „S“ lässt sich nicht jedes Ritzelpaket fahren, da der Hinterbau in der Kombination mit manchen Laufrädern zu schmal ausfällt. Mit meinen Fulcrum Racing 1 brauche ich schon eine kleine Unterlegscheibe, die die Ausfallenden minimal weiter auseianderdrücken, um noch 12 – 25 fahren zu können. Ohne diese Unterlegscheibe würde die Kette am Rahmen kratzen. Hier ist also Vorsicht angesagt. Zweites Manko: Die Lackqualität. Schon nach zwei Fahrten sah man erste Scheuerstellen – ausgelöst durch die eng am Rahmen verlegten Schalt- und Bremszüge. Besser gleich vorbeugen also.



Fazit: Ein schneller Renner für alles: Bergsprints, lange Touren und schnelle Abfahrten. Großes Manko: In den kleinen Größen eingeschränkte Auswahl durch den zu schmalen Hinterbau. Im Prinzip ein echtes KO-Kriterium – zumindest für alle Fahrer, die Größe "S" brauchen.

Donnerstag, 20. August 2009

Ischgl IronBike 2009. Ischgl on the rocks.

Alles zittert. Auf den Armen Gänsehaut, auf den Beinen auch. Rhythmisches Zähneklappern. Mir ist kalt. Eiskalt. Die Hände krampfen um den Lenker, Bremsen fällt mir schwer. Kurz / kurz auf 2700 m über NN bei knapp 5°C und strömendem Regen. Keine gute Idee. Aber selbst schuld. Hätte ich die Windjacke doch nur ordentlicher in die Trikot-Tasche gestopft. Jetzt ist sie weg. Und ich friere wie noch nie in meinem Leben. Dabei hatte alles so gut angefangen: Bei nur leicht bedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen erwischte ich wider Erwarten einen fast perfekten Start ins Rennen.



Raus aus Ischgl, rauf nach Galtür und ins Jamtal, der letzte Anstieg des ersten Streckenteils und ich bin noch immer in der ersten Verfolgergruppe. Ich überlege gerade, ob ich die Gruppe noch bis zur Streckenteilung mittlere / große Runde halten kann, schalte aufs große Blatt und falle fast vom Rad. Kettenklemmer. Mist. Runter vom Rad, Kette zwischen kleinsten Ritzel und Ausfallende rausfriemeln, rauf aufs Rad. Zu spät, die Gruppe ist weg. Alleine im Wind habe ich keine Chance, wieder nach vorne zu fahren. Ich nehme Tempo raus und lasse mich von der nächsten Gruppe schlucken in der Hoffnung gemeinsam mit den anderen wieder nach vorne zu fahren. Umsonst. Keiner will Tempo machen, alle schonen sich für den Anstieg zur Idalp. Auch gut. Ein bisschen Kraft zu sparen schadet auch mit sicher nicht. Schnell rauschen wir durch Ischgl, dann knallen wir in den Anstieg zur Idalp. Die Geschwindigkeit sinkt abrupt. Doch ich fühle mich gut, der Anstieg saugt viel weniger Kraft aus den Beinen als erwartet. Zum ersten Mal spiele ich mit dem Gedanken doch die große Runde zu fahren. Dann die Idalpe. Hier stehen Swantje und meine Eltern und feuern mich an. Das pusht und ich beschließe durchzufahren.





Also weiter rauf. Vellilscharte, den Abzweig zur mittleren Runde lasse ich links liegen, Idjoch, Greitspitz. Kurz zwickt es in der Schulter, Nachwehen der TAC. Der Himmel ist zugezogen, ich überlege kurz, die Windjacke anzuziehen, will bergab aber meine Begleiter nicht verlieren. Also keine Windjacke, sondern hinterher. Zuerst auf zwei super Trails, dann rasend schnell auf Schotter. Unten angekommen hat sich die Wolkendecke leicht gelichtet, ein paar Sonnenstrahlen brechen durch und es ist wieder warm. Leicht bergauf bis Samnaun, in die Sonnenstrahlen mischt sich erster Niesel. Nicht tragisch, außerdem wird es mir jetzt sicher nicht kalt – schließlich geht es jetzt erst mal ziemlich lang bergauf. Die erste Rampe und plötzlich meldet sich die Schulter wieder. Heftiger diesmal. Es wird aber sofort wieder flacher und der Schmerz lässt nach. Bis zur nächsten Rampe. Die ist länger und ich kann urplötzlich nicht mehr am Lenker ziehen. Das zwickt nicht mehr, das schmerzt stechend. Ich muss runter vom Rad, schieben. Sobald es flacher wird fahre ich wieder aber immer öfter zwingt mich die Schulter vom Rad. Noch 300 Höhenmeter, noch 150. Aus Nieseln wird Regen, noch 100 Höhenmeter und aus Regen wird Starkregen. Über dem Zeblasjoch türmen sich schwarze Wolken. Ich bin durch und durch nass und die Temperaturen sinken spürbar aber solange es bergauf geht kein Problem. Dann endlich der Gipfel. Ich halte kurz, greife in die Trikottasche und da wo die Windjacke sein sollte ist – nix. Bis nach Ischgl sind es 1400 Höhenmeter. Bergab. Klatschnass. Super. Ich rolle los und
schlagartig wird aus warm kalt. Eiskalt. Die Abfahrt entwickelt sich zum Höllentripp.
Nach einer gefühlten Ewigkeit mit einigen Aufwärmstopps endlich Ischgl. Bachdurchfahrt, Tunneldurchfahrt. Zieldurchfahrt. Ab unter die Dusche. Warm. Endlich wieder.



Jörg Schrod, 5 Stunden 43 Minuten, Platz 14 AK.
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