Dienstag, 31. August 2010

Sturzfestival. Der Redpulse Rheingau Marathon.

Sonntag, 29.08.2010. Es ist 6.00 Uhr und mein Magen fühlt sich nach drei Tagen endlich wieder besser an. Ganz fit bin ich sicher noch nicht, aber den Start beim Redpulse Rheingau BikeMarathon will ich dennoch unbedingt noch mitnehmen. Also schnell frühstücken, alles einpacken und Abfahrt. Doch leider dauert heute alles etwas länger – bis ich die Startunterlagen abgeholt und das Bike rennfertig gemacht habe, ist es schon kurz nach 8.30 Uhr. Zu spät, um mich bis zum Start um 9.00 Uhr wirklich einzufahren. So sprinte ich nur ein paar mal schnell eine der vielen Stichstraßen in Aulhausen hoch – das muss reichen. Was ich dabei merke: ich bekomme den Puls nicht hoch. In der Hoffnung, dass es sich im Rennen gibt, stelle ich mich in den Startblock, entledige mich Arm- und Beinlingen und schon geht es los. Die erste Rechtskurve, die zweite, dann der erste Anstieg und schon hänge ich kurz hinter vier, fünf etwas langsameren Fahrern fest, die sich aber in der Startaufstellung vor mir eingereiht hatten. Bis ich vorbei bin, ist die Spitzengruppe um den späteren Sieger weg. Die Lücke zu schließen, gelingt mir trotz aller Anstrengung nicht und so stiefele ich alleine hinterher. In den Anstiegen und den flachen Bolzerpassagen versuche ich dennoch auch ohne Gruppe weiter zu pushen, doch heute geht wie schon befüchtet pulsmäßig nix. Scheinbar habe ich mir doch einen kleinen Infekt eingefangen und nicht nur eine Magenverstimmung. Dazu kommt: die Strecke ist nach dem Dauerregen der letzten Tage verdammt schlammig und gerade in den Waldtrailpassagen extrem rutschig. Schon nach 10 Kilometern haue ich mich das erste Mal hin, kurz darauf ein zweites Mal. Direkt aufs Knie. Aua. In den nächsten Abfahrten verpasse ich zweimal einen Abzweig, verfahre mich und ich verliere weitere wertvolle Zeit. Der Versuch, diese wieder gutzumachen rächt sich prompt: Sturz drei und kurz darauf Sturz vier. So oft wie heute bin ich in der gesamten Saison nicht gestürzt. Die Quittung gibt es prompt: ich werde noch von zwei Fahrern passiert, bei mir ist die Luft raus und die Kraft, noch mal zu kontern fehlt. Auf den letzten Kilometern achte ich nur noch darauf, meine Position nach hinten abzusichern und fahre letztendlich als 15 der Gesamtwertung und Dritter der Altersklasse ins Ziel.


Jörg Schrod Platz 15 gesamt / Platz 3 AK



Sonntag, 29. August 2010

Latest News: Dritter Platz beim Redpulse Rheingau Marathon Aulhausen

Bin zurück aus Aulhausen und lecke meine Wunden nach einer üblen Schlammschacht mit gleich vier Stürzen, 2 Verfahrern und einem total verpatzten Start. Immerhin: den dritten Platz der Altersklasse konnte ich ins Ziel retten – so hält sich der Ärger in Grenzen. Wie immer: längerer Bericht folgt.

Montag, 23. August 2010

Taunus mal sechs: Die Taunustrails 2010.

Spaßige Trails, üble Schlammpassagen, knackige Rampen – auch 2010 boten die Taunustrails in Eppstein wieder mehr als reichlich Action. Und das gleich mehrmals, denn zu fahren waren wie im letzten Jahr 6 Runden mit jeweils 15 Kilometern und knapp 500 Höhenmetern. Ich ging nach der Absage von Jens wie im Vorjahr als Einzelstarter über die Langdistanz an den Start. Meine Zielsetzung: Treppchen. Die Taktik: Vollgas und dann mal schauen. Am Start kam ich gut weg, klemmte mich dann ans Hinterrad von Sven Schlosser vom Team Wein, das ich fast bis zum Ende der Runde problemlos halten konnte. Bis mich ein Ast im Schaltwerk jäh stoppte. Unfreiwilliger Abstieg über den Lenker, Schlammpackung, den Anschluss verloren. Doch schon in der nächsten Runde war ich wieder bis auf eine knappe Minute dran, in der vierten konnte ich dann endgültig aufschließen. Eigentlich erwarte ich jetzt einen harten Zweikampf bis in Ziel, daraus wurde aber nichts, weil mein heute härtester Gegner um den Sieg der Altersklasse kurz darauf ganz die Segel strich. Die letzten beiden Runden konnte ich es also dosierter angehen lassen, die ersten drei Plätze der Gesamtwertung waren vergeben, von hinten drohte keine Gefahr mehr. Endlich konnte ich die Trails auch mal genießen, musste die Anstiege nicht mehr mit letzter Kraft hochbolzen und erreichte endlich nach 4h 58min als vierter der Gesamtwertung und erster in der Altersklasse das Ziel – schneller als im Vorjahr bei deutlich schwereren Streckenverhältnissen.


Jörg Schrod 90 Km / 2980 Hm Platz 4 gesamt / Platz 1 AK




all pics by holger (klein-holgi@mtb-news.de)

Sonntag, 22. August 2010

Heimsieg. 1 Platz Taunustrails Eppstein.

Gerade zurück von den Taunustrails in Eppstein. Die Zahlen zum Rennen: 92 Kilometer, knapp 3000 Höhenmeter, 4 Platz in der Gesamtwertung und erster Platz in der Altersklasse. Ein längerer Bericht folgt, wenn ich wieder ein wenig frischer bin.

Dienstag, 17. August 2010

Der Ischgl IronBike 2010: Relax if you can.

Ich kann. Zumindest jetzt noch. Gemütlich und ganz ohne Rennstress kurbeln Swantje und ich auf der Strecke des Ironbike hoch zur Lareinalpe. Es nieselt leicht doch ab und zu blitzt sogar mal die Sonne durch die tief hängenden Wolken – die Wettervorhersage ließ deutlich Schlimmeres erahnen. Das Wetter also passt, und auch sonst entpuppt sich der Freitag der 13. mehr und mehr als Glückstag. Denn der Blaubeerkuchen mit viel Sahne kurz später auf der Alp lässt ebenfalls keine Wünsche offen.Pappsatt cruisen wir über einen schönen Wiesentrail zurück nach Ischgl, um uns den Ischgl-Palio anzuschauen. Doch das Rundenrennen durch Ischgl wurde abgesagt – die Straßen sind zu glatt, die Sturzgefahr in den engen Gassen des Dorfes ist einfach zu hoch. Wir wollen gerade ins Hotel zurück als wir Leander treffen – einen holländischen Racer, den ich im letzten Jahr kennen gelernt habe. Wir quatschen kurz über die Zeit nach der Transgermany (viele Stürze bei ihm, viel Arbeit bei mir) und die richtige Reifenwahl fürs Rennen morgen, dann verschwinden wir zum Abendessen.



Samstag. Renntag. Es ist trocken – aber ziemlich kalt. Oben hat es knapp 7°C, unten im Tal ist es kaum wärmer. Swantje besorgt noch schnell ein Wärmegel für die Beine, dann rolle ich auch schon in den Startblock. Knapp über 900 Racer stehen am Start – darunter die komplette Weltelite. Ich höre noch kurz den Ansager,
„Einführungsrunde, neutralisiert, langsam fahren bitte“
dann geht es auch schon los. Nix langsam. Mit über 50 Km/h brettern wir einmal durch den Ort. Ich komme nicht so richtig gut weg, kann mich aber weit genug vorne halten, um auf den folgenden Engstellen nicht aufgehalten zu werden. Mir der vierten oder fünften Gruppe gehe ich in den ersten Berg, hole aber hier schnell Platz um Platz auf. Kurz frage ich mich, ob ich es zu schnell angehe, aber noch passt alles. Also weiter Gas geben. Ich schließe zu einer etwa 10-köpfigen Gruppe auf, gemeinsam donnern wir zurück nach Ischgl und rein in die erste harte Prüfung des Tages: mit über 1400 Höhenmeter am Stück, teilweise zu steil zum Fahren geht es rauf zur Greitspitze. Ich fühle mich nach wie vor gut und lasse Fahrer und Fahrer hinter mir. Knapp vor der Idalpe überlege ich, auf die Mittelstrecke abzubiegen, weil ich mir Chancen ausrechne, dann ein weiteres Mal in dieser Saison auf dem Treppchen zu landen. Doch am Rand stehen Swantje und meine Eltern, feuern mich an. Ich beschließe durchzuziehen. Weiter auf die Langstrecke also. Eine Entscheidung, die ich schon kurz danach verfluche. Bauarbeiten haben aus dem ansonsten auch im nassen griffigen Ischgler Schotterwegen eine Schlammwüste gemacht. Grip gleich null. Erst Recht mit einem rutschigen Racing Ralph auf dem Hinterrad. Mit ständig durchdrehendem Reifen kämpfe ich mich Meter um Meter weiter nach oben, das letzte Stück wird geschoben. Zur Belohnung wartet oben ein feiner Trail. Ich rutsche durch die beiden Spitzkehren am Anfang, dann will ich mich kurz absetzen und stelle fest: der Sattel ist weg. Die Schraube der Sattelklemme hat sich gelöst und er ist nach unten geklappt. Glück im Unglück – die Schraube ist noch da. Ich schiebe und rolle durch den Trail nach unten, dann steht endlich jemand mit einem Minitool am Rand und ich kann den Sattel wieder festziehen. Jetzt aber schnell.
Ab nach Samnaun.
Und weiter zum Palinkopf. Nun deutlich weniger schnell. Steil geht es nach oben, die Schiebepassage nach dem Zeblasjoch gibt mir den Rest. Das fehlende Grundlagentraining macht sich deutlich bemerkbar und als ich oben ankomme, habe ich einige Plätze eingebüßt. Dennoch ist die Zeit noch gut – jetzt gilt es in der Abfahrt nix mehr zu verlieren. Ich lasse die Bremse auf und riskiere mehr als normal. Aber es lohnt sich. Ein paar kann ich wieder einfangen, die letzten Höhenmeter rauf zur Hohen Zirbe fahren sich flüssig und dann lasse ich es laufen und mache noch ein paar Plätze gut. In der Bachdurchfahrt wird es noch mal richtig kalt, dann rausche ich auch schon ins Ziel. Das Ergebnis: 47 Platz gesamt und 8 Platz in der Altersklasse. Wäre ich auf die Mittelstrecke abgebogen, hätte es sicher fürs Treppchen gereicht – aber auch so bin ich mehr als zufrieden.

Jörg Schrod: Langdistanz: Platz 47 gesamt, Platz 8 Altersklasse



Epilog: Auch am Tag nach dem Rennen ist das Wetter gut. Was liegt da näher als eine schöne Bike-Tour. So kurble ich mit Swantje schon wieder rauf nach Galtür. Über die Scheibner Alp geht es weiter durchs Jamtal rauf zur Jamtalhütte. 1100 weitere Höhenmeter, einen Zwetschgenkuchen und einen Kaiserschmarrn später kann ich sagen: das Wochenende war definitiv gigantisch.

Dienstag, 10. August 2010

Termine, Termine: Die nächsten Renntermine stehen.

Die vorläufige Rennplanung für die nächsten Wochen steht:

14.08. Ischgl Ironbike

22.08. Taunustrails in Eppstein

29.08. Redpulse Rheingau Marathon Aulhausen

12.09. Sebamed Bikeday

Dienstag, 3. August 2010

Der Stubai Bike Marathon in Mieders: Hart bergauf, härter bergab.

Samstag, 31.07.2010. Es ist kurz nach zwei, mein Bruder und ich sind unterwegs auf der Strecke des StubaiBikeMarathons. Eigentlich hatten wir eine andere Tour geplant, doch irgendwie haben wir einen Abzweig verpasst und jetzt kurbeln wir eben auf der Rennstrecke langsam weiter nach oben. Die ideale Vorbereitung auf ein Rennen sieht sicher etwas anders aus, aber einen Tag wie diesen nicht für eine Tour zu nutzen, wäre einfach zu schade. Zum einem, weil ich selten genug mit meinem Bruder unterwegs bin, zum anderen weil Wetter und Panorama einfach gigantisch sind. Doch so schön das Drumherum auch ist – das was ich schon jetzt von der Rennstrecke sehe, lässt ahnen, das es morgen hart werden wird. Die Rampen sind teilweise brutal steil und gerade als ich glaube, dass es steiler kaum noch geht stehen wir an einer Wegkreuzung an der Mittelstation der Schlicker Bergbahn.
Geradeaus geht es weiter zur Schlickeralm, die Rennstrecke zweigt links ab. Senkrecht in den Himmel.
Das kann ja heiter werden. Zur Galtalm steht auf dem Wegweiser. Wir schauen uns an – und entscheiden uns für die Weiterfahrt zur Schlickeralm. Ein paar weitere Rampen später sind wir da und nach einer Apfelschorle auch schon wieder weg. Die Alm ist eigentlich eine Skihütte und übervoll. Nix für uns. Wir studieren die Wegweiser, entdecken einen flacheren Weg zur Galtalm und beschließen kurz entschlossen einen weiteren Umweg. Aber was für einen: Erst schnell auf Schotter bergab, dann kurz über einen Wiesentrail, dann durch ein paar Kuhweiden mit Panoramablick und zum Schluss direkt auf die Terrasse einer kleinen Alm. Wir sind da. Kaiserschmarrn? Kaiserschmarrn! Wir genießen die Riesenportion, das Wetter, das Panorama, dann stürzen wir uns in die Abfahrt über die Rennstrecke zurück nach Fulpmes. Yeah.




Sonntag, 01.08.2010. Gleicher Ort, anderes Gefühl. Die Abfahrt, die gestern so spaßig war, ist es in umgekehrter Richtung höllisch: Der Schweiß rinnt in Strömen aus dem Helm, die Beine brennen und aus der Lunge pfeift es. Tritt für Tritt kämpfe ich mich nach oben und in meinem Hinterkopf nistet sich langsam der Gedanke ein, auf die Mittelstrecke abzubiegen, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet. 42 statt 72 Kilometer, 2200 statt 3700 Höhenmeter. In den Beinen habe ich schon zwei Anstiege, die in jedem einzelnen Meter steiler waren als fast alles, was ich bisher in Rennen gefahren bin und Abfahrten, die alles boten außer Erholung. Pünktlich um 8.30 Uhr ging es los – maximal 50 Meter flach durch den Ort, dann fuhren wir in die erste Wand. Zuerst human auf Teer, dann auf Schotter ging es brutal steil nach oben. Und noch brutal steiler bergab. Grobgerölliger Schotter gepaart mit feinsten Wurzelteppichen und engsten Serpentinen sorgten für Adrenalin. Gut das ich ein Fully fahre. Blöd, dass ich es abgestimmt habe, dass es sich fährt wie ein Hardtail. Wieder geht es bergauf – diesmal nicht auf Schotter, sondern der Veranstalter hat mit Trails nicht gespart und schickt uns wieder über einen feinen Waldtrail. Klar, Wurzelteppiche gehören dazu und dass es sakrisch steil ist versteht sich von selbst. Ich trete das Ding durch und fühle mich danach wie nach dem kompletten Dolomiti Superbike. Erledigt. Also: eigentlich ist es genug. Andererseits: mein Bruder erwartet mich auf der Langstrecke. Also weiter. Nach ein paar weiteren Tritten hängt mir die Zunge aus dem Hals, es ist zu steil nach der Trinkflasche zu greifen, ich brauche beide Hände am Lenker. Noch ein paar Tritte, diesmal schaffe ich es, zu trinken. Puh. Dann bin ich oben.
Links die Galtalm. Kaiserschmarrn? Nicht im Rennen.
Stattdessen rein in die Abfahrt. Wieder tückisch und alles andere als erholsam. Zuerst grober Schotter, dicht gefolgt von einem weiteren Trail. Flowiger diesmal, aber immer wieder mit kurzen Gegenanstiegen, die zusätzlich Körner kosten. Dann ein Schild: 500 Meter bis zur Streckenteilung. Ich werde langsamer und langsamer, stehe fast, versuche eine Entscheidung zu fällen. Lang oder doch die Mittelstrecke. Und biege ab. Auf die Langstrecke. Bergauf statt berab. Eine Entscheidung, die ich eine Kehre später bereue. Ich halte kurz an, fahre dann doch weiter, schalte auf das kleinste Blatt, der Umwerfer hängt, es knirscht und das gibt mir den Rest. Ich drehe um und rase zurück zur Streckenteilung – kläre noch kurz mit der Dame von der Zeitmessung ob ich noch in die Wertung komme wenn ich umdrehe – und düse weiter Richtung Ziel. Noch ein genialer Trail, noch ein üble Steilauffahrt in den Ort und ich bin da. Exakt nach 3 Stunden und immerhin noch als Dritter der Altersklassewertung. Die Belohnung für all die Mühen gab es dann bei der Siegerehrung: eine deftige Wurstplatte inklusive Semmel und Schnaps. Na dann – Prost.

Fazit: ein Wochenende wie es besser nicht sein kann. Eine harte und technisch anspruchsvolle Strecke, super Trails, eine tolle 1000 Höhenmeter-Tour mit leckerem Kaiserscharrn am Vortag und ein Platz auf dem Treppchen on Top – was will man mehr.

Team U3-Hohemark/RV Sossenheim © 2008. Design by :Yanku Templates Sponsored by: Tutorial87 Commentcute
This template is brought to you by : allblogtools.com Blogger Templates