Freitag, 23. Oktober 2009

Digital durch den Winter.

Nachdem wir im letzten Herbst an dieser Stelle ein paar Bücher vorgestellt haben, wollen wir diesesmal schauen, was uns das Web bietet um den Herbst/Winter auf der Rolle etwas erträglicher zu gestalten. Dabei haben wir uns in erster Linie auf’s Entertainment konzentriert, also alles was einem die Zeit auf der Rolle verkürzen könnte ohne die DVD einzulegen.
Möglich, oder sicher sogar wahrscheinlich, dass das ein oder andere längst bekannt ist. Trotzdem hiermal unsere Faves.


Radsportler im Gespräch
Dies ist ein Podcast von Sebastian Hautli, der nicht nur diese Interviews führt, sondern auch Radrennen moderiert. Die Interviews mit Radfahrern/Trainiern aus dem südlichen Raum der Republik sind von unterschiedlicher Dauer und erscheinen mehr oder weniger monatlich. Die Interviews bekommt man aber auch ganz herkömmlich als MP3 Download über seine Homepage http://www.sebastianhautli.de

BIKE TV Video Podcast
Dieser Podcast ist sicher den meisten bekannt und hat es mittlerweile schon auf über 100 Episoden gebracht. Leider immer recht kurz gehalten (der Durchschnitt dürfte so bei 15 Minuten liegen) wird man hier in knapper Form über aktuelle Bikes, Technik und alles informiert, was auch in den bekannten Zeitschriften so abgehandelt wird. Die einzelnen Episode gibt’s über i-Tunes oder eben direkt unter: http://www.bike-tv.cc/

Cycling.TV
Tja, was soll ich sagen. Meine Hassliebe. Lieben tu’ ich diese Seite, weil sie die ganzen Klassiker, insbesondere die im Frühjahr im Programm hat, die Eurosport (Gott sei dank) nicht überträgt. Das kostet leider Geld. Und funktioniert leider manchmal nur, wenn man hartnäckig genug ist. Das ist der Grund warum ich die Seite auch ein wenig Hasse. Außerdem sollte man sich vorher genau informieren welches Paket man braucht, bevor man denen unnötig Geld in den Rachen schmeißt. Dann aber ist CTV wirklich eine Bereicherung. Zumal die Moderatoren 1A sind. Oftmals auch mit den Legenden Sherwen/Liggett. Was ebenfalls, speziell in der rennfreien Zeit, von Vorteil ist, ist das man sich alte Rennen anschauen kann. Ein paar Sendungen gibt’s im übrigen auch immer für lau. Z.B. das Cape Epic wurde dieses Jahr wieder in einer Zusammenfassung „for free“ übertragen. http://cycling.tv/

Freecaster TV
Alte Beiträge werden hier leider nur kurz angeteast. Oder einfach mit Werbetrailern für aktuelle DVD Angebote überspielt. Interessant sind aber die Live Übertragungen von MTB Events. Die sind nämlich kostenlos. http://freecaster.tv

Triathlon Szene TV
Gut, hier geht’s nicht direkt nur ums Radfahren – aber eben auch. Und über den Tellerrand zu schauen, ist ja auch nicht verboten. Zumal sich die Crew um Arne Dyck sehr viel Mühe gibt und wirklich interessante Beiträge verfasst. Die Sendung gibt’s btw auch jeden Freitag live ab 19 Uhr auf http://triathlon-szene.de/ Ältere Beiträge kann man entweder kaufen, oder teilweise auch als Podcast auf i-tunes downloaden. http://tv.triathlon-szene.de/

Cyclingtorrents.nl
Auf dieser Tauschbörse werden alle möglichen TV Beiträge feil geboten. Das können TDF Etappen sein oder alles was sonst so mit dem Thema Fahrrad zu tun hat. Hierzu braucht man allerdings noch ein P2P Software (Azureus zum Beispiel). http://www.cyclingtorrents.nl

Viel Spaß.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Berge & Meer. Mit dem Bike im Piemont und in Ligurien.

Zwei Wochen Urlaub, das Bike muss mit und ans Meer wollen wir auch. Gar nicht so leicht, eine ideale Kombi zu finden. Nach langen Hin und Her entschieden wir uns dazu, den Urlaub zu teilen. Eine Woche Westalpen im Valle di Susa und eine Woche Ligurien. Gelandet sind wir in Oulx und in Imperia – beides ideale Ausgangspunkte für tolle und abwechslungsreiche Biketouren mit ganz unterschiedlichem Profil. Hochalpin die Touren rund um Oulx und Bardonecchia im Susa-Tal, mediterran die im Hinterland von Imperia. So verschieden wie die Tourenprofile war auch das Wetter: herbstlich, winterlich war’s in den Westalpen, sommerlich warm, teilweise sogar richtig heiß war es am Meer. Was beide Tourengebiete verbindet: man findet in Deutschland relativ wenig detaillierte Informationen über Touren – von den Klassikern mal abgesehen. So ist man auf das Kartenmaterial angewiesen und auf italienische Tourenführer. Da aber Karten und Tourenbeschreibungen meist nicht ganz aktuell und schon gar nicht immer mit der Wirklichkeit kompatibel sind steht man an manchen Stellen buchstäblich im Wald. Spürsinn und ein wenig Abenteuerlust sind also gefragt. Die schönsten Touren:

Assietta-Kammstraße:
Eine der Klassiker-Touren in den Westalpen. Es gibt unzählige Varianten, wir entschieden uns für die der Zeitschrift „Bike“ mit dem Start in Meana di Susa. Von dort ging es in unzähligen Kehren



zunächst noch auf Teer, dann auf Schotter 1600 Höhenmeter nonstop rauf zum Colle di Finestre. Puh. Doch es wird noch härter, denn auf der Assietta-Kammstraße geht es noch mal deutlich weiter rauf. Aber was soll’s – der Weg ist jede Mühe wert. Scheinbar endlos zieht er sich am Hang entlang, spektakulär sind die Ausblicke runter ins Tal. Und obwohl der Weg nach und nach verfällt ist noch alles fahrbar. Super.






Colle Sommelier:

Mit dem Bike über 3000 Meter über NN. Geht am Colle Sommelier. Vom Start in Bardonecchia geht es nonstop rauf bis auf 3023 Meter. Das Problem: bei Taltemperaturen von knapp 8°C kann man fast davon ausgehen, dass es oben schneit wenn es unten regnet. So war es auch – und so waren wir skeptisch, ob wir es durch den Neuschnee der letzten beiden Tage schaffen würden bis ganz oben.



Um es vorweg zunehmen: wir schafften es. Den Endurofahrern sei Dank. Denn die hatten in die gut 30 cm Neuschnee auf den letzten 500 Höhenmetern eine schmale, auch für Mountainbikes fahrbare Spur gefräst. Aber die Tour lohnt sowieso. Denn anders als von Achim Zahn im Buch „Mountainbike Trails“ beschrieben, ist es auch landschaftlich ein absolutes Erlebnis: offene Almwiesen gesäumt von schroffen Bergen, Wasserfälle donnern ins Tal und überall pfeifen Murmeltiere. Dazwischen schlängelt sich die meist gut fahrbare Schotterpiste nie zu steil nach oben. Der Rückweg ist im Prinzip der gleiche wie der Hinweg aber natürlich nehmen wir nicht die Piste, sondern den parallel verlaufenden Wanderweg. Der lässt sich im oberen Teil easy und mit viel Flow fahren, wird aber nach dem Stausee kurz technisch: steil geht es auf einem engen und holprigen Mulatierri in Kehren nach unten. Nicht ganz einfach und teilweise ausgesetzt, also ist Vorsicht geboten. Raus kommt man in Rochemolles von wo man auf dem Anfahrtsweg zurück nach Bardonecchia rollt.






La Via Lattea:
Eine Tour aus dem Bike Guide „MOUNTAIN BIKE - 47 ITINERARI NELLE VALLI OLIMPICHE“ des italienischen Verlags Blu Edizioni. Eigentlich ein prima Führer – allerdings mit einem klitzekleinen Nachteil: er erscheint nur in der Landessprache. Aber egal – mit einer guten Karte kann man die Touren auch ohne Italienischkenntnisse ganz gut nachvollziehen. Starten kann man direkt in Oulx aber wer sich 500 Teerhöhenmeter sparen will, steigt so wir erst in Sauze d’Oulx in die Tour ein. Von da aus kurbelt man durch das Skigebiet von Sauze d’Oulx hoch zum Colle Basset. Skigebiet? Ja – aber trotzdem ist es eine schöne Tour. Denn die Skilifte fallen kaum auf, die Ausblicke von oben ins Val die Susa und auf die andere Seite ins Tal von Sestriere sind gigantisch, es gibt kleine Seen, Murmeltiere und außerdem: ist man endlich am Colle Basset angekommen, wartet ein echtes Trailfeuerwerk – zumindest, wenn man im Abfahrtsrausch die Abzweige nicht verpasst.



Ein schneller, flowiger Wiesentrail führt runter nach Sestriere – nicht hinschauen: das ist echt hässlich – und weiter zum Boeuf de Soleil oberhalb von Sansicario. Ab hier wird es knifflig. Der im Führer beschriebene Weg war auf der Karte nicht zu finden und die Markierungen sind nur noch teilweise vorhanden. Aber egal – der Trail war super und wir rauschten immer tiefer in den Wald. Irgendwann ein Blick auf den Höhenmesser und Mist, wir sind zu weit unten. Irgendwo haben wir einen Abzweig verpasst. Pech. Erst Recht, weil der Trail bergauf nicht fahrbar ist. Also hochschieben. oder einfach weiterfahren und schauen wo man rauskommt. Wir entschieden uns fürs Fahren und wurden belohnt mit weiteren tollen Trailkilometern. Aber die Strafe folgte auf dem Fuß: der Wald öffnete sich und wir standen urplötzlich auf der Straße nach Oulx. Nicht schlimm für alle, die in Oulx starten oder mit dem Bus rauf fahren nach Sauze d’Oulx. Wir aber waren mit dem Auto oben und so folgte das was wir uns am Morgen noch ersparen wollten: 500 Extra-Höhenmeter. Toll.




Monte Faudo:
Schon bei der Ankunft in Imperia sticht er ins Auge: der über 1100 Meter hohe Monte Faudo. Ein kahler Gipfel auf dem unzählige Sendemasten prangen. Eigentlich nicht schön also, aber dennoch entpuppte sich die Tour dahin zur schönsten der ganzen Imperia-Woche. Geplant hatten wir die Tour anhand der Karte – die sogar einen Mountainbikeweg zum Gipfel zeigt. Prima. Also nix wie rauf.



Erst auf Teer, Dann auf Schotter. Der breite Weg ist trotz einiger Erosionsschäden zunächst gut zu fahren doch dann wird die Spur immer ausgewaschener und steiler. Nur für starke Biker gerade noch fahrbar. Für andere heißt es jetzt: absteigen und schieben. Aber es lohnt sich: denn der Weg wird nach knapp 100 Höhenmetern wieder flacher und entpuppt sich als wunderschöner Trail. Nur ein paar steile, verblockte Gegenanstiege vermiesen den Spaß bevor man auf einer Schotterpiste ausgespuckt wird. Die führt teilweise sacksteil über den Passo die Vena zum Monte Faudo. Oben angekommen genießt man den Rundblick: auf der einen Seite das Meer, San Remo, Ventimiglia und Imperia, auf der anderen die Ausläufer der Westalpen. Was folgt ist Spaß pur: ein toller Karrenweg führt rumpelig (Achtung: die frei laufende Hunde die Schaf- und Ziegenherden bewachen verstehen kein Deutsch und haben spitze Zähne) und teilweise steil nach unten bevor wir auf einer kleinen Teerstraße landen, die uns über Pietrabruna zurück ans Meer führt.





Fazit: Das Val die Susa und auch die Gegend um Imperia sind perfekt zum Biken geeignet. In beiden Gebieten tut sich scheinbar gerade einiges – es werden immer mehr Trails ausgeschildert und wieder Instand gesetzt. Dennoch gibt es recht wenig deutschsprachige Literatur und auch GPS-Tracks sind schwer zu finden. Ich bin auf italienischen Bikeseiten fündig geworden. Unabdingbar sind gute Karten, denn die Bücher die es gibt beschreiben die Touren eher rudimentär. Auch für die Touren, die Achim Zahn im Buch „MOUNTAINBIKE TRAILS“ beschreibt sind Karten unverzichtbar. Empfehlen kann ich die IGC Wanderkarten (zu beziehen z.B. bei mapfox.de). Literatur: bei blu Edizioni (bluedizioni.it) gibt es einiges – allerdings nur in Italienisch. Ein Muss für die Westalpen: Mountainbike Trails von Achim Zahn. Vorsicht: Zahn schiebt gerne – entsprechend sind viele der Tourenvorschläge.

Montag, 5. Oktober 2009

Schnelles Saisonende in der Schwäbischen Alb.

Dass die Saison sich dem Ende zuneigt, merkt man daran, dass die Tage kürzer werden und die Außentemperaturen mitsamt der eigenen Form so langsam in den Keller gehen. Ein letztes großes Aufbäumen dagegen gibt’s tradionell jedes Jahr in der Schwäbischen Alb: Die Albgold Trophy. Für uns das vermeintlich geeignete Rennen, einen passenden Saisonabschluß zu finden. Einzig die 3 Stunden lange Anreise am frühen Sonntagmorgen trübte das Gesamtbild. Aber ansonsten: großartige Wetterprognose, scheinbar schöne Strecke und ein sehr gut besetztes Fahrerfeld. So standen wir dann pünktlich um kurz vor 9 im Startblock, wo sich neben uns etwas mehr als 200 Fahrer aufmachten die 108 KM und 1500 HM unter die Reifen zu nehmen. Der erste Klopfer schon vor dem Start: „Highway to Hell“ in Transalpmanier. Da fragt man sich, ob sämtliche Veranstalter echt keine andere Platte außer dieser einen von AC/DC im Schrank haben.


Nach kurzem neutralisiertem Start gings dann los. Und zwar wie die Feuerwehr. Nach den ersten kurzen Hügeln war das Feld dann auch schnell zerissen. Jörg war mir ein wenig enteilt und ich hatte es leider verpasst, auf einen guten Zug aufzuspringen. Denn der Wind blies von alles Seiten und man hatte ständig den Eindruck im Windkanal zu stehen. Da hatte eine gute Gruppe natürlich Vorteile gegenüber Einzelnen. Trotzdem konnte ich mich halbwegs im vorderen Mittelfeld halten und wunderte mich plötzlich als Jörg vor mir auftauchte. Magenkrämpfe machten ihm zu schaffen und so stieg er nach 2 Stunden aus dem Rennen aus. Schade. Einen Saisonabschluss stellt man sich doch irgendwie anders vor. Anders vorgestellt hatte ich mir den aber auch: Denn meistens zeigte mein Tacho irgendwas zwischen 30 und 40 km/h an. Nicht, das ich was gegen Bolzerei hätte, aber ein bisschen mehr Mountainbikefeeling hätte der Veranstaltung schon gut getan. Mir ist jedenfalls kein einziger Trail in Erinnerung und Berge (von was kommt der Name „Mountainbike“ gerade noch mal?) waren auch weit und breit keine zu sehen.
Bolzen was das Zeug hält.
Nur Forstautobahnen, ein paar Wiesenstücke und ein paar Hügelchen. Laut Veranstalter liegt das an den Biosphärengebieten im Umkreis. Trotzdem dürfte die Strecke ruhig ein bisschen mehr technischen Anspruch haben. Dann gab es auch noch Streckenposten, die scheinbar Mittagsschlaf hielten. Kurz vor einer Ortsdurchfahrt ging es eigentlich links ab, nur das uns der Ordner mal kurz geradeaus fahren lies. Das Resultat: gute 5 Extra-Minuten und ein aufkommendes Motivationsloch, das noch schwerer zu stopfen war als die Lücken, die wieder enstanden waren. Wie sich später herausstellte, war der Ordner aber nicht der einzige, der Fahrer in die falsche Richtung wies. Das Führungsquad verfuhr sich, nahm eine Abkürzung, und die Gruppe um Andreas Kugler verschaffte sich so einen „Vorsprung“. Ob ich mich später nochmal verfahren habe, weiß ich nicht so genau. Jedenfalls hatte ich am Ende 121,5 KM auf der Uhr, statt der ausgewiesenen 108 KM. Und Höhenmeter waren es auch 1900 statt 1500. Aber nicht nur deswegen sind wir uns nicht sicher, ob diese Veranstaltung nochmal in unseren Rennkalender auftauchen wird. Bilder werden folgen.

Jens Frank, Gesamt 75, AK 21, 04:41:10.0
Jörg Schrod, DNF
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