Montag, 30. Mai 2011

Die Bike TransGermany 2011. Der Countdown läuft.

Noch zwei Tage bis zum Start der Bike TransGermany 2011. Und damit bis zur ersten echten Standortbestimmung für 2011. Bin gespannt, wie es laufen wird, nach einer mehr als durchwachsenen Vorbereitung, in der ich tatsächlich noch weniger Zeit im Sattel verbracht habe, als im Vorfeld der letzten Austragung. Aber immerhin – das Drumherum stimmt: ich habe eine perfekte Betreuung, die Hotels sind gebucht, die Gels und Riegel gebunkert und auch die Wettervorhersage sieht nicht ganz so schlimm aus wie im letzten Jahr. Einem guten Rennen steht also trotz meinem mittlerweile leider gewohnten Trainingsrückstand m Prinzip nichts im Wege – zumindest als Finisher in Maurach anzukommen, sollte machbar sein. Insgeheim hoffe ich allerdings, meinen guten Platz aus dem Vorjahr verteidigen zu können ... mal sehen ...

Montag, 23. Mai 2011

Mit langem Anlauf auf Platz 6. Der Schinderhannes Bikemarathon 2011

Samstag, 21.05.2011. Ich stehe im Wald. Vögel zwitschern, ein Bach plätschert. Rechts von mir müsste der Keilerskopf sein. Müsste. Ganz sicher bin ich mir nicht. Mist. Wäre ich nur auf dem ausgeschilderten Weg geblieben. Doch der Trail, auf den ein paar Kilometer vorher zufällig stieß, war einfach zu verlockend. Karte habe ich keine dabei und auch das GPS liegt zu Hause. Prima. Also rechts. Oder doch links? Ich entscheide mich für rechts. Wieder ein paar Kilometer und Höhenmeter extra. Ich ballere eine halbe Stunde kreuz und quer durch den Wald, dann endlich ein Schild. Ein schwarzes T mit blauem Kreuz. Der Taunushöhenweg. Ich bin wieder auf der Spur. Richtung Hunsrück – zum Schinderhannes Bikemarathon in Emmelshausen. Geplant war, den Marathon direkt im Anschluss an eine ordentliche Trainingseinheit zu fahren, schließlich fehlen mir einige Trainingsstunden und -kilometer in diesem Jahr. Also Anreise mit dem Rad. Toller Plan. Doch mit jedem Kilometer, den ich zurücklege, steigen meine Zweifel. Als ich mich in Schlangenbad – ein Käsekuchen und eine Cola bitte – wieder auf den Weg mache, bin ich mir sicher: das Rennen findet ohne mich statt. Der neue Plan: mit dem Bike entspannt an Rhein und Main entlang wieder zurück. Dafür gebe ich jetzt noch mal richtig Gas. Mit brennenden Beinen erreiche ich Rüdesheim und vereinbare mit Swantje, dass sie mich kurz nach Bingen mit dem Auto aufpicken wird. Die letzten langweiligen Teerkilometer zu meinen Eltern will ich mir ersparen. Ok, in Wirklichkeit bin ich platt. Ich fahre noch bis Weiler, dann lasse ich es gut sein. Bilanz: 128 Kilometer, 2748 Höhenmeter. Auf zur Grillparty bei meinen Eltern – nur gut, dass ich morgen kein Rennen fahre.

Sonntag, 22.05.2011. Ich stehe im Wald. Vögel zwitschern, ein Moderator zählt den Countdown bis zum Start. Drei, zwei, eins – und los.
Zusammen mit knapp 330 weiteren Bikern stürze ich mich in die Mittelstrecke des Schinderhannes Bikemarathons. Zufällig bin ich heute morgen rechtzeitig genug wach geworden, um doch noch an den Start gehen zu können. Die Beine fühlen sich OK an, das Wetter passt und außerdem ist es irgendwie doch auch ein Heimrennen. Also hechle ich jetzt mit zusammengebissenen Zähnen hinter der Spitze her. Zumindest während der Einführungsrunde will ich dranbleiben. Zu meiner Überraschung gelingt mir das. Und das nicht nur während der ersten 4 Kilometer, sondern deutlich länger. Ich bin in der zweiten Gruppe nach dem Führungstrio und kann mich dort problemlos halten – jedenfalls solange es bergauf oder steiler bergab geht. Auf den flachen Bolzerpassagen muss ich dagegen kämpfen – aber ich beiße mich fest. Die nächsten 150 Rennminuten ändert sich wenig. Die Gruppe bleibt stabil und nur die Führungsposition ändert sich ständig. Ich merke, dass ich bergauf schneller fahren könnte, scheue aber davor zurück, alleine wegzufahren. Schöne Abwechslung: Swantje, meine Eltern und mein Bruder an der Strecke, die mich anfeuern und verpflegen. Kurz danach begehe ich einen dummen taktischen Fehler: Kurz bevor es in einen der vielen schnellen, aber nassen und etwas schmierigen Trails geht, finde ich mich am Ende der Gruppe wieder. Direkt hinter dem schwächsten Abfahrer, der prompt abreißen lässt. Keine Chance, zu überholen und vorne verschwindet die Gruppe. Mist. Noch hoffe ich darauf, sie zusammen mit meinem Vordermann wieder einholen zu können, doch ein paar Minuten später rollt er an den Rand. Platten. Genau am Ausgang des Trails. Die Gruppe ist außer Sicht, alleine habe ich auf dem folgenden langen, flachem Streckenabschnitt keine Chance, sie wieder einzuholen. Die nächsten 30 Minuten verbringe ich allein. Von hinten droht keine Gefahr mehr, nach vorne geht auch nicht mehr viel. Am letzten Anstieg kommt dann plötzlich einer meiner früheren Begleiter in Sicht. Ich gebe noch mal Gas, schaffe es gerade noch so vor dem letzten Flachstück in seinen Windschatten und nutze kurz später den allerletzten kleinen Mini-Anstieg, um ihn zu übersprinten. Noch eine Kehre, Blick zurück, ich bin alleine, und ab durchs Ziel. Als 17. der Gesamtwertung und 6. der Altersklasse.



Fazit des Wochenendes: 200 Kilometer, über 4400 Höhenmeter, eine Grillparty, ein schönes Rennen und ein prima Ergebnis

Montag, 16. Mai 2011

WorldclassChallenge Offenburg. Zu spät aufgewacht.

05.40 Uhr. Der Wecker meines Handys klingelt Swantje und mich erbarmungslos aus dem Schlaf. Kurzentschlossen sind wir in den Schwarzwald gereist – nicht für ein gemütliches Schlemmerwochenende, sondern zur Worldclass Marathon Challenge in Offenburg. Start wie immer viel zu früh: schon um 08.00 Uhr werden die Teilnehmer auf die Strecke geschickt. Also aufstehen. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen, ein kurzer Blick nach draußen. Wolkig. Trocken. Immerhin, gestern bei der Anreise hat es noch geschüttet wie aus Kübeln. 2o Minuten später. Frühstück. Alles da was man braucht. Nur der Kaffee zieht mir die Schuhe aus. Deutscher Filterkaffee ist echt eine total unnötige Erfindung. Vor allem, wenn man gerade erst aus Italien zurück ist. Schnell runterwürgen, alles ins Auto packen und ab zum Start. Block 1. Im Gegensatz zu Riva hat der Veranstalter für einen Lizenzblock gesorgt. Hier aber eigentlich unnötig, denn es gibt genug Möglichkeiten zu überholen und es sind auch deutlich weniger Starter. Noch 5 Minuten. Pünktlich setzt sich die Sonne durch, ich werde noch noch schnell Jacke und Beinlinge bei Swantje los, dann geht es los. Mit über 40 km/h raus aus Offenburg. Ein paar Reihen vor mir fährt Karl Platt.
Ich habe Angst zu überziehen, nehme Tempo raus und hänge mich in eine etwas langsamere Gruppe.
Dann der erste Anstieg. Es läuft gut, aber nicht sehr gut. Denn für mich sind die Anstiege insgesamt ein wenig zu kurz, auf den flacheren Tempobolzerpassagen dazwischen habe ich Nachteile. Bin dafür einfach zu leicht. Die anderen rollen fast schneller bergab, als ich treten kann. Aber Spaß macht es. Die Strecke ist technisch zwar anspruchslos, aber superschnell und superschön. Außerdem sehe ich Swantje gleich drei mal. Das motiviert zusätzlich. Also noch mal aufs Gas drücken und Angriff. Am letzten längeren Anstieg rolle ich noch mehrere Mitstreiter auf, aber mehr als Platz 20 in der Altersklasse ist nicht mehr drin. Trotz Fullspeed beim finalen Zickzack zurück durch die Weinberge nach Offenburg. Aber immerhin: unter 4 Stunden für 84 Kilometer und 2600 Höhenmeter und nicht restlos ausgepowert. Habe nach dem Start doch zu viel Tempo rausgenommen. Fazit: auch im dritten Rennjahr muss ich an der Taktik noch feilen.



Epilog: Ich suche mich vergebens in der Ergebnisliste. Frage mich, ob der Transponder vielleicht defekt war. Dann die überraschende Erkenntnis: Der Veranstalter hat mich bei den Profis gewertet. Werde jetzt wohl oder Übel mein Training verschärfen müssen, um den Lorbeeren gerecht zu werden ...

Donnerstag, 12. Mai 2011

Worldclass Marathon Challenge Offenburg. Bolzen gehen.

Nach dem unglücklichen Aus in Riva habe ich kurzentschlossen für die Worldclass Marathon Challenge in Offenburg gemeldet. Versuche mal wieder über Rennen in Form zu kommen, da ich mich für das Training auf der Rolle nach 10 Tagen Gardasee einfach nicht wirklich begeistern kann. Reise also mit minimaler Vorbereitung an – mal sehen was daraus wird ...


Mittwoch, 4. Mai 2011

Trainingslager Gardasee: Berge, Pizza und Spaghetti

Aber vor allem: Eis. Nach jeder Trainings-Tour, zwischendrin und als Dessert nach der Pizza. Am liebsten entweder aus der Eisdiele am Hotel del Sole direkt am Hafen von Riva oder aber – noch besser – von der Gelateria Mio in Arco. Was es sonst noch gab? Jede Menge Höhenmeter, Schnee am Tremalzo-Tunnel, viele tolle Trails, wunderbare Nudeln am Rifugio Nino Pernici, die auf dem Adrenalina-Downhill für zusätzlichen Magendruck sorgten und die Erkenntnis, dass man direkt nach einem vermasselten Marathon mit viel Wut im Bauch auch mit 190 mm Federweg vorne und hinten echt schnell bergauf sein kann. Bergab sogar noch schneller – aber das getestete und echt gut gehende Liteville 601 ging nach dem Testride wieder in den Besitz der netten Liteville-Crew über und wanderte nicht in in meinen Fuhrpark.
War's das? Nicht ganz. Schließlich hatte ich auch noch das Rennrad dabei und das Bike-Festival bot auch noch mehr als Marathon (es schmerzt immer noch) und Liteville-Testride. So gab es unter anderem noch zwei schöne, aber leider kalte Rennradtouren und eine Begegung mit Nicolas Vouilloz beim Specialized Enduro Ride. Endlich konnte ich mal mit eigenen Augen sehen, warum der Außerirdische Außerirdischer heißt. Noch nie habe ich jemanden gesehen, der eine solch harte, verblockte Strecke wie eine Asphaltabfahrt wirken lässt. Wahnsinn. Wahnsinnig waren für mich auch die Dirter, aber irgendwie stellt sich da bei mir nach einer gewissen Zeit des Zuschauens und Staunes Langweile ein. Also besser selbst noch ein paar Touren fahren. nochmal Ponale, endlich mal wieder Passo Rocchetta und Passo Guil, ein Abstecher zum Tenno-See und auch am Altissimo liegt noch Schnee. Räder ins Auto packen, die gekauften Nudeln und den Käse von der Alpi del Garda dazu und noch ein letztes Eis in Arco. Tschüss Gardasee – bis zum nächsten Mal.

Montag, 2. Mai 2011

Bikefestival Riva del Garda: Dumm gelaufen.

"AAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH" Mein wütender Schrei ist sicher bis runter nach Riva zu hören. Selbst stehe ich auf einer der typischen Gardasee-Schotterrampen bei Kilometer 53 des Riva del Garda-Bikemarathons. Die Kurbel sitzt fest, lässt sich nicht mehr drehen. Wie es aussieht: Lagerschaden. Fahrer um Fahrer ziehen an mir vorbei und ich bin aus dem Rennen. Fluchend nehme ich den langen Weg zur nächsten Verpflegungsstelle wieder auf. Zu Fuß. Schiebend. Bergab kann ich es rollen lassen, berghoch laufe ich. 7 Kilometer später erreiche ich die Verpflegungsstelle, überlege kurz wenigstens die Ronda Grande zu finishen, aber weitere 20 Kilometer laufen und rollen? Um dann in der Ergebnisliste irgendwo am Ende zu stehen? Sinnlos. Ich pfeffere stinksauer mein Bike in die Büsche und gebe das Rennen endgültig auf. Glück im Unglück: es gibt einen Besenwagen und ich werde abgeholt. "Wann?" "Eine Stunde". "Eine Stunde?" "Si." Es wird eine sehr bittere Stunde. Zu viele Biker ziehen an mir vorbei und jede Minute wird mir klarer, wie weit ich mich schon durchs große Feld nach vorne gekämpft hatte. Alles umsonst. Das Tempogebolze auf den ersten 5 Asphaltkilometern, das Vorbeilaufen am Stau am ersten Anstieg und auch die wilden Attacken auf den wenigen Streckenabschnitten, an denen ich wirklich mal freie Fahrt hatte. Schade – aber nicht mehr zu ändern.


Epilog: Im Ziel angekommen, fanden die Specialized-Mechaniker die Ursache schnell: die Schrauben des kleinen Kettenblatts hatten sich gelöst und in den Rahmen gefräst. Kein Lagerschaden also, sondern nur eine zerfurchte Lageraufnahme. Ob ich mich darüber jetzt freuen soll, weiß ich auch zwei Tage später noch nicht...


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