Mittwoch, 22. Dezember 2010

World of Mountainbiking. Idee gut. Umsetzung schlecht.



Gespannt halte ich die Erstausgabe des neuen Bikemagazins "World of Mountainbiking" in den Händen. Das für meinen Geschmack hypernervös gestaltete Titelcover knallt mir bunt entgegen. Versprochen wird viel: ein komplettes Bikemagazin, dass endlich alle Sparten unseres Sports vereint. Vom Cross-Country Rennsport bis zum Downhill und alles dazwischen. Schöne Idee. Und eigentlich überfällig. Voll freudiger Erwartung blättere ich das Heft auf. Einmal im Schnelldurchgang von 1 auf 113. Wow. Alles so schön bunt hier. Schreiende Farben wechseln sich ab mit mutig gesetzten Textblöcken, schrille Grafiken werden kombiniert mit schreienden Headlines und knallig, bunten Fotos. Alles was mich anspringt schreit ganz laut: "Hallo Leser – ich bin so wahnsinnig young and fresh". Bedauerlicherweise schreit es das ganz oft in genau diesen Worten. Schlechte Jungendsprach-Anglizismen wohin man auch liest: Trailtested! Hype Stuff! Check es ab! Hammer Fox 40! It's cool man? Nein, ist es nicht. Es ist die scharfe Blondine, die sich schon beim ersten Blick als mittelprächtig vom Schönheitschirurgen auf jung frisierte alte Schachtel entpuppt. OK, die Alte sieht nicht ganz so frisch aus wie versprochen, aber die inneren Werte sind es ja, die zählen. Geben wir ihr noch eine Chance. Und lassen uns auf das ein, was sie uns zu sagen hat: 29er sind hip und viel besser als 26er, ein 6000 Euro teueres Downhillbike ist besser als eins für 1800 Euro, in Kanada gibt es Grizzlys, die sich im Fitness-Studio quälen oder woher kommen die Muskelpakete, Brian Lopes verhält sich auf dem Trail wie Wasser und Specialized und Trek bauen doch tatsächlich Bikes. Das haut mich um. Habe ich so auch noch nie gelesen. Echt nicht. Denn die Texter der World of Mountainbiking schaffen es tatsächlich, noch mehr Nullaussagen und Phrasen zusammenzustümpern als Profi-Politiker in der heißen Phase des Wahlkampfs. Am schlimmsten: die Testberichte. "Unsere Tests sind relevant, umfassend, unabhängig, sorgfältig". Schreibt der Journalist. Er hätte noch hinzufügen können: Langweilig und sinnlos. Denn nur Ausstattungen darzustellen, die Fahreigenschaften herunterzubeten und ein kurzes nichtssagendes Fazit drunterzuklatschen ist einfach zu wenig. Relevanz? Gleich Null. Was man getrost auf das ganze Heft übertragen kann.

Fazit: 4,90 Euro kann man deutlich besser investieren. Von dem was Mountainbiking ausmacht, kommt in der World of Mountainbiking absolut nichts rüber – weder in den Texten noch den Fotos. Uralte, schon tausend mal gelesene Inhalte aufgemotzt durch pseudo-coole Texte ohne Aussage. Das braucht kein Mensch.

Samstag, 18. Dezember 2010

Deutschland. Ein Wintermärchen.

Alles weiß in weiß. Ab und zu blinzelt die Sonne durch die Wolken und lässt den Schnee glitzern. Das sind die Momente, in denen ich mich freue, es doch versucht zu haben – die MTB-Tour am Ufer der Nidda. Vor 2 Stunden stand ich noch an dem mit Jens vereinbarten Treffpunkt, als mein Telefon klingelte. Jens ist dran. Sagt, dass er schon nur unter größten Schwierigkeiten bis zur ersten Kreuzung geschafft hat. Und das es keinen Sinn macht heute. Ich schaue mich um: 30 cm Schnee. Mindestens. Er hat Recht. Wir blasen die Tour ab. Ich will mich gerade auf den Weg zurück nach Hause machen, als eine Omi an mir vorbeikommt. Auf einem alten Damenrad, das mindestens so alt ist wie sie selbst. Keine Stollenreifen. Normale Winterbekleidung. Keine Hightech Winterschuhe und keine Softshell-Jacke. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie keine Heatpacks in den Schuhen hat, die ihren Füßen wohlige Wärme spenden. Sie zieht eine saubere Spur durch den Schnee und ich komme mir auf einmal vor wie ein absolutes Weichei. Weich gekocht durch zu viele Einheiten auf der Rolle im kuschlig warmen Wohnzimmer. Das muss sich ändern. Sofort. Auf zur Nidda! Ich ziehe mir die Maske übers Gesicht und presche los. Einen kapitalen Sturz später – die verdammte Bordsteinkante war wirklich nicht zu sehen unter der dicken Schneematschpampe am Straßenrand – erreiche ich den Niddaradweg – und finde eine handtuchbreite Spur durch den Tiefschnee. Danke liebe Jogger, jetzt hält mich nichts mehr auf. Der Schnee ist griffig und nur ab und zu muss ich in den tiefen Schnee neben der Spur ausweichen, um ein paar Ski-Langläufer zu überholen, die mir verdutzt hinterher schauen. Aber auch das geht überraschend problemlos, ein paar kräftige Tritte und ich bin vorbei. Schließlich erreiche ich Karben und drehe um. Auf dem gleichen Weg geht's zurück nach Frankfurt. Doch Langweile kommt nicht auf. Der Schnee glitzert in der Sonne, ich genieße die absolute Ruhe und freue mich einfach, mitten in einem Märchen gelandet zu sein.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Und noch ein Bikemagazin: Mag 41

Wer das Einerlei der Bikebravos Leid ist, sollte sich mal das Mag 41 anschauen. Ein schickes, modernes layout, großartige Fotos und interessante Test- und Reiseberichte zeigen, dass ein Magazin auch anders aussehen kann, als bei der Bike oder Mountainbike. Mag 41 ist kostenlos online les- und downloadbar: Mag 41


Mittwoch, 1. Dezember 2010

World of Mountainbiking: Neues MTB-Magazine geht an den Start

Am 17.12.2010 ist es soweit: Die etablierten Bike, Mountainbike und BikeSportNews bekommen Konkurrenz, denn dann erscheint erstmals die "World of Mountainbiking". Bleibt abzuwarten, ob der Inhalt hält, was der Titel verspricht.

Donnerstag, 11. November 2010

New Stuff: Continental X-King

Heute sind sie endlich angekommen: meine Testexemplare des neuen Continental X-King RS in 2.2. Schon an dieser Stelle ein großes Lob an den Hersteller – nicht jeder gibt seinen Kunden die Möglichkeit, neue Produkte erst mal zu testen. Der Kundenservice bei Continental stimmt also – was die Reifen können, werde ich in Kürze sehen. Was ich jetzt schon weiß: sie sind schwerer als versprochen. Deutlich schwerer. Meine Exemplare wiegen beide um die 520 Gramm und liegen damit satte 60 Gramm über der Herstellerangabe. Damit bestätigen sich die diversen Berichte auf MTB-News und in anderen Foren. Nun gut. Bin gespannt, wie er sich auf dem Trail schlägt. Sollte er da halten, was versprochen wird – viel Grip und wenig Rollwiderstand – kann ich das Mehrgewicht verschmerzen.




Auch angekommen: die Normalversion des X-King, die mir Continental ebenfalls zur Verfügung gestellt hat. Mit 650 Gramm ein Schwergewicht. Für mich eigentlich inakzeptabel schwer – aber am Trainingslaufradsatz gerade noch ok – zumal da sowieso gerade ein Wechsel ansteht. Bin gespannt wie er sich im Vergleich zu Schwalbes NobbyNic schlägt.

Mittwoch, 3. November 2010

Etappenorte Craft Bike TransGermany

Nach dem Termin (1.Juni 2011 – 04. Juni 2011) stehen nun auch die Etappenorte fest. Auf dem Plan stehen in diesem Jahr Sonthofen, Pfronten, Lermoos, Garmisch und Achensee – und damit gleich vier Bekannte aus dem Vorjahr. Details zur Strecke stehen noch nicht fest – bleibt zu hoffen, dass sich die Genehmigungsverfahren nicht wieder so in die Länge ziehen wie bei der letzten Auflage.

Anmeldung: ab Freitag 12.11.2010

Montag, 25. Oktober 2010

Mountainbiken ohne Mountains: zwei Grundlagentouren bei Frankfurt am Main.

Grundlagentraining mit dem Mountainbike – das geht nur dann, wenn man eine ausreichend lange Strecke ohne viele Höhenmeter hat. In Frankfurt am Main nicht ganz einfach – zu dicht besiedelt ist die Region, zu zerschnitten die Landschaft durch Straßen und Eisenbahnlinien. Was immer geht: die Strecken entlang der Flüsse Nidda, Main und Rhein. Die sind aber ziemlich langweilig und oft auch ziemlich überfüllt. Die Alternative: die ausgedehnten Wälder in Frankfurts Süden. Hier findet man Wanderwege und Waldautobahnen im Überfluss, es ist meist topfeben und ziemlich ruhig ist es auch. Ideale Voraussetzungen also. Das Problem: ohne Ortskenntnis kommt man nicht weit. Die Beschilderung ist nicht immer eindeutig und teilweise kompliziert. Klar – mit guten Karten kommt man überall ans Ziel, aber im Training an jeder zweiten Weggabelung anhalten und die Karte studieren? Wenig effektiv, daher hier zwei Vorschläge für GPS-aufgezeichnete Trainingstouren. Beide Strecken sind in Teilbereichen identisch, führen überwiegend über Waldautobahnen und ab und zu auch über Trails. Bei der Flughafenrunde (ca. 65 Kilomter, 300 Höhenmeter) führt der Weg teilweise weglos durch den Mönchsbruch, bei der Stadwaldrunde_1 (ca. 96 Kilometer, 400 Höhenmeter) ist ein Stück Trail ziemlich zugewachsen. Technische Schwierigkeiten bieten beide Strecken keine. Straßen lassen sich nicht ganz vermeiden, die paar aber, die man benutzen muss – vor allem Ortsdurchfahrten – sind eher wenig befahren. Hier die Links zum Nachfahren (natürlich auf eigene Gefahr, keine Haftung des Autors):


Flughafenrunde

Stadtwaldrunde_1

Montag, 18. Oktober 2010

Outdooractive.com: Idealer Planer für Mountainbiketouren.

Nicht der erste Tourenplaner für das Internet, für Mountainbiker aber sicher einer der komfortabelsten: Outdooractive.com.

Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Tourenplanern findet man hier nicht nur fast das gesamte Outdoorwegenetz, sondern auch die meisten ausgeschilderten Wanderwege und alle Fernradwege schon als vorgegebene Karteninhalte. Das Beste: diese Wege sind magnetisch, als User kann man also die Routingfunktion nutzen, das Programm verbindet die gesetzten Wegpunkte automatisch und nimmt dem Anwender so jede Menge Arbeit ab. Soweit die Theorie. In der Praxis zeigt sich, das die Karten genau sind und die ermittelten Wege passen. Man kann den geplanten Routen problemlos folgen. Einziges Manko: teilweise sind die Karten nicht ganz auf dem neusten Stand, aktuelle Änderungen durch Großbaustellen wie zum Beispiel dem Frankfurter Flughafen im Rhein-Main-Gebiet sind (noch) nicht berücksichtigt.

Über die Tourenplanerfunktion hinaus bietet Outdooractive.com jede Menge weiterer Features: ein Magazin mit vielen interessanten Artikeln rund ums Biken, Klettern und Wandern, außerdem stehen viele fertige Touren der User zum Download bereit.



Fazit: Die Anmeldung bei Outdooractive lohnt sich.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Simmern im Hunsrück. Kein MTB-Paradies.

"Scheiße". Mein Fluch hallt durch den einsamen Wald. Wieder stehen wir am Ende eines Waldwegs. Zugwuchert, verschlammt, unfahrbar. Nicht zum ersten Mal heute. Mindestens 20 Wege haben wir schon ausprobiert bei dem Versuch einen Mountainbike-tauglichen Weg rund um Simmern zu finden. Geplant war ein Kurs, der uns von Simmern über Riesweiler durch den Soonwald nach Gemünden und zurück nach Simmern führt. Doch daraus wird nichts: die Wege und Markierungen in der Karte findet man auch nur auf der Karte. Im Wald gibt es entweder verwitterte Schilder, merkwürdige Punkte oder einfach gar keine. Enttäuscht geben wir nach weiteren Fehlversuchen daher auf und nehmen den einzigen durchgängig ausgeschilderten Weg: den Schinderhannes Radweg: eine breite, zum Großteil asphaltierte Piste quer durch den Soon. Das Fazit für uns: Simmern mit Mountainbikes? Sinnlos.

Ein paar Tage später: ich kann es immer noch nicht fassen, dass es rund um Simmern keinen einzigen tauglichen Rundkurs geben soll. Einen mit Trails, schönen Waldwegen und ein paar Höhenmetern bergauf und bergab. Doch die Recherche im Internet zeigt schnell: es gibt tatsächlich nichts. Simmern ist ein schwarzes Loch. Selbst auf MTB-News wissen selbst die Locals keinen Rat und auch nach GPS-Touren sucht man vergebens. Schade.

Mittwoch, 29. September 2010

Aus. Schluss. Vorbei. Saison 2010 beendet

Habe mich heute entschieden, die Saison 2010 zu beenden und nicht mehr in Münsingen bei der Albgold Trophy zu starten. Kann mich nach meiner Transalp einfach nicht mehr motivieren – zumal die Strecke zu den langweiligsten gehört, die ich je gefahren bin. Auch das ich eigentlich noch eine Rechnung offen hätte mit der Alb seit meinem ersten und einzigen Aussieg bei einem Rennen im letzten Jahr, konnte mich nicht mehr zum Start bewegen und so bleibt das Racebike jetzt erst mal im Keller. Aber egal - ich bin 2010 viele schöne Rennen gefahren und auch die Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend. Jetzt lasse ich es erst mal ein paar Wochen ruhiger angehen und dann beginnt auch schon wieder die Vorbereitung auf 2011. Ergebnisse Saison 2010:


Taunustrails Eppstein 1 Platz Sen II
Stubai Bike Masters 3 Platz Mitteldistanz Sen II
TegernseeBikeMarathon 5 Platz Flowmotion Sen II
Rheingau RedPulse Marathon 3 Platz Sen II
Garmisch Zugspitz Marathon 2 Platz Sen II
Spessart BikeMarathon Frammersbach 7 Platz Mitteldistanz Sen II
Ischgl Ironbike Extrem 8 Platz Sen II
Dolomiti Superbike 37 Platz Sen II
Bike TransGermany 30 Platz Sen II
Kellerwald Bikemarathon Platz 17 Mitteldistanz Sen II



Bei Jens dagegen entpuppte sich die Saison 2010 als Horrorsaison. Mehrere längere krankheits- und verletzungsbedingte Trainingspausen vermasselten immer wieder jeden vernünftugen Formaufbau, so dass für 2010 letztlich nur zwei Ergebnisse zustande kamen. 2011 knnn da eigentlich nur besser werden. Ergebnisse Saison 2010:

Spessart BikeMarathon Frammersbach 112 Platz Mitteldistanz Sen I
Kellerwald Bikemarathon Platz 66 Mitteldistanz Sen I

Montag, 27. September 2010

Einmal Gardasee einfach. Alpencross 2010.

Kein Startschuss. Keine Gegner. Keine Gels. Keine Riegel. Kein Warmfahren. Kein Stress. Unser Alpencross 2010 von Mittenwald zum Gardasee. Über Hochalmsattel und Plumsjoch. Aufs Geiseljoch und das Schlüsseljoch. Runter vom Pfunderee Joch und dem Monte Gazza. Unter anderem. Längerer Bericht und mehr Fotos kommen.

Dienstag, 31. August 2010

Sturzfestival. Der Redpulse Rheingau Marathon.

Sonntag, 29.08.2010. Es ist 6.00 Uhr und mein Magen fühlt sich nach drei Tagen endlich wieder besser an. Ganz fit bin ich sicher noch nicht, aber den Start beim Redpulse Rheingau BikeMarathon will ich dennoch unbedingt noch mitnehmen. Also schnell frühstücken, alles einpacken und Abfahrt. Doch leider dauert heute alles etwas länger – bis ich die Startunterlagen abgeholt und das Bike rennfertig gemacht habe, ist es schon kurz nach 8.30 Uhr. Zu spät, um mich bis zum Start um 9.00 Uhr wirklich einzufahren. So sprinte ich nur ein paar mal schnell eine der vielen Stichstraßen in Aulhausen hoch – das muss reichen. Was ich dabei merke: ich bekomme den Puls nicht hoch. In der Hoffnung, dass es sich im Rennen gibt, stelle ich mich in den Startblock, entledige mich Arm- und Beinlingen und schon geht es los. Die erste Rechtskurve, die zweite, dann der erste Anstieg und schon hänge ich kurz hinter vier, fünf etwas langsameren Fahrern fest, die sich aber in der Startaufstellung vor mir eingereiht hatten. Bis ich vorbei bin, ist die Spitzengruppe um den späteren Sieger weg. Die Lücke zu schließen, gelingt mir trotz aller Anstrengung nicht und so stiefele ich alleine hinterher. In den Anstiegen und den flachen Bolzerpassagen versuche ich dennoch auch ohne Gruppe weiter zu pushen, doch heute geht wie schon befüchtet pulsmäßig nix. Scheinbar habe ich mir doch einen kleinen Infekt eingefangen und nicht nur eine Magenverstimmung. Dazu kommt: die Strecke ist nach dem Dauerregen der letzten Tage verdammt schlammig und gerade in den Waldtrailpassagen extrem rutschig. Schon nach 10 Kilometern haue ich mich das erste Mal hin, kurz darauf ein zweites Mal. Direkt aufs Knie. Aua. In den nächsten Abfahrten verpasse ich zweimal einen Abzweig, verfahre mich und ich verliere weitere wertvolle Zeit. Der Versuch, diese wieder gutzumachen rächt sich prompt: Sturz drei und kurz darauf Sturz vier. So oft wie heute bin ich in der gesamten Saison nicht gestürzt. Die Quittung gibt es prompt: ich werde noch von zwei Fahrern passiert, bei mir ist die Luft raus und die Kraft, noch mal zu kontern fehlt. Auf den letzten Kilometern achte ich nur noch darauf, meine Position nach hinten abzusichern und fahre letztendlich als 15 der Gesamtwertung und Dritter der Altersklasse ins Ziel.


Jörg Schrod Platz 15 gesamt / Platz 3 AK



Sonntag, 29. August 2010

Latest News: Dritter Platz beim Redpulse Rheingau Marathon Aulhausen

Bin zurück aus Aulhausen und lecke meine Wunden nach einer üblen Schlammschacht mit gleich vier Stürzen, 2 Verfahrern und einem total verpatzten Start. Immerhin: den dritten Platz der Altersklasse konnte ich ins Ziel retten – so hält sich der Ärger in Grenzen. Wie immer: längerer Bericht folgt.

Montag, 23. August 2010

Taunus mal sechs: Die Taunustrails 2010.

Spaßige Trails, üble Schlammpassagen, knackige Rampen – auch 2010 boten die Taunustrails in Eppstein wieder mehr als reichlich Action. Und das gleich mehrmals, denn zu fahren waren wie im letzten Jahr 6 Runden mit jeweils 15 Kilometern und knapp 500 Höhenmetern. Ich ging nach der Absage von Jens wie im Vorjahr als Einzelstarter über die Langdistanz an den Start. Meine Zielsetzung: Treppchen. Die Taktik: Vollgas und dann mal schauen. Am Start kam ich gut weg, klemmte mich dann ans Hinterrad von Sven Schlosser vom Team Wein, das ich fast bis zum Ende der Runde problemlos halten konnte. Bis mich ein Ast im Schaltwerk jäh stoppte. Unfreiwilliger Abstieg über den Lenker, Schlammpackung, den Anschluss verloren. Doch schon in der nächsten Runde war ich wieder bis auf eine knappe Minute dran, in der vierten konnte ich dann endgültig aufschließen. Eigentlich erwarte ich jetzt einen harten Zweikampf bis in Ziel, daraus wurde aber nichts, weil mein heute härtester Gegner um den Sieg der Altersklasse kurz darauf ganz die Segel strich. Die letzten beiden Runden konnte ich es also dosierter angehen lassen, die ersten drei Plätze der Gesamtwertung waren vergeben, von hinten drohte keine Gefahr mehr. Endlich konnte ich die Trails auch mal genießen, musste die Anstiege nicht mehr mit letzter Kraft hochbolzen und erreichte endlich nach 4h 58min als vierter der Gesamtwertung und erster in der Altersklasse das Ziel – schneller als im Vorjahr bei deutlich schwereren Streckenverhältnissen.


Jörg Schrod 90 Km / 2980 Hm Platz 4 gesamt / Platz 1 AK




all pics by holger (klein-holgi@mtb-news.de)

Sonntag, 22. August 2010

Heimsieg. 1 Platz Taunustrails Eppstein.

Gerade zurück von den Taunustrails in Eppstein. Die Zahlen zum Rennen: 92 Kilometer, knapp 3000 Höhenmeter, 4 Platz in der Gesamtwertung und erster Platz in der Altersklasse. Ein längerer Bericht folgt, wenn ich wieder ein wenig frischer bin.

Dienstag, 17. August 2010

Der Ischgl IronBike 2010: Relax if you can.

Ich kann. Zumindest jetzt noch. Gemütlich und ganz ohne Rennstress kurbeln Swantje und ich auf der Strecke des Ironbike hoch zur Lareinalpe. Es nieselt leicht doch ab und zu blitzt sogar mal die Sonne durch die tief hängenden Wolken – die Wettervorhersage ließ deutlich Schlimmeres erahnen. Das Wetter also passt, und auch sonst entpuppt sich der Freitag der 13. mehr und mehr als Glückstag. Denn der Blaubeerkuchen mit viel Sahne kurz später auf der Alp lässt ebenfalls keine Wünsche offen.Pappsatt cruisen wir über einen schönen Wiesentrail zurück nach Ischgl, um uns den Ischgl-Palio anzuschauen. Doch das Rundenrennen durch Ischgl wurde abgesagt – die Straßen sind zu glatt, die Sturzgefahr in den engen Gassen des Dorfes ist einfach zu hoch. Wir wollen gerade ins Hotel zurück als wir Leander treffen – einen holländischen Racer, den ich im letzten Jahr kennen gelernt habe. Wir quatschen kurz über die Zeit nach der Transgermany (viele Stürze bei ihm, viel Arbeit bei mir) und die richtige Reifenwahl fürs Rennen morgen, dann verschwinden wir zum Abendessen.



Samstag. Renntag. Es ist trocken – aber ziemlich kalt. Oben hat es knapp 7°C, unten im Tal ist es kaum wärmer. Swantje besorgt noch schnell ein Wärmegel für die Beine, dann rolle ich auch schon in den Startblock. Knapp über 900 Racer stehen am Start – darunter die komplette Weltelite. Ich höre noch kurz den Ansager,
„Einführungsrunde, neutralisiert, langsam fahren bitte“
dann geht es auch schon los. Nix langsam. Mit über 50 Km/h brettern wir einmal durch den Ort. Ich komme nicht so richtig gut weg, kann mich aber weit genug vorne halten, um auf den folgenden Engstellen nicht aufgehalten zu werden. Mir der vierten oder fünften Gruppe gehe ich in den ersten Berg, hole aber hier schnell Platz um Platz auf. Kurz frage ich mich, ob ich es zu schnell angehe, aber noch passt alles. Also weiter Gas geben. Ich schließe zu einer etwa 10-köpfigen Gruppe auf, gemeinsam donnern wir zurück nach Ischgl und rein in die erste harte Prüfung des Tages: mit über 1400 Höhenmeter am Stück, teilweise zu steil zum Fahren geht es rauf zur Greitspitze. Ich fühle mich nach wie vor gut und lasse Fahrer und Fahrer hinter mir. Knapp vor der Idalpe überlege ich, auf die Mittelstrecke abzubiegen, weil ich mir Chancen ausrechne, dann ein weiteres Mal in dieser Saison auf dem Treppchen zu landen. Doch am Rand stehen Swantje und meine Eltern, feuern mich an. Ich beschließe durchzuziehen. Weiter auf die Langstrecke also. Eine Entscheidung, die ich schon kurz danach verfluche. Bauarbeiten haben aus dem ansonsten auch im nassen griffigen Ischgler Schotterwegen eine Schlammwüste gemacht. Grip gleich null. Erst Recht mit einem rutschigen Racing Ralph auf dem Hinterrad. Mit ständig durchdrehendem Reifen kämpfe ich mich Meter um Meter weiter nach oben, das letzte Stück wird geschoben. Zur Belohnung wartet oben ein feiner Trail. Ich rutsche durch die beiden Spitzkehren am Anfang, dann will ich mich kurz absetzen und stelle fest: der Sattel ist weg. Die Schraube der Sattelklemme hat sich gelöst und er ist nach unten geklappt. Glück im Unglück – die Schraube ist noch da. Ich schiebe und rolle durch den Trail nach unten, dann steht endlich jemand mit einem Minitool am Rand und ich kann den Sattel wieder festziehen. Jetzt aber schnell.
Ab nach Samnaun.
Und weiter zum Palinkopf. Nun deutlich weniger schnell. Steil geht es nach oben, die Schiebepassage nach dem Zeblasjoch gibt mir den Rest. Das fehlende Grundlagentraining macht sich deutlich bemerkbar und als ich oben ankomme, habe ich einige Plätze eingebüßt. Dennoch ist die Zeit noch gut – jetzt gilt es in der Abfahrt nix mehr zu verlieren. Ich lasse die Bremse auf und riskiere mehr als normal. Aber es lohnt sich. Ein paar kann ich wieder einfangen, die letzten Höhenmeter rauf zur Hohen Zirbe fahren sich flüssig und dann lasse ich es laufen und mache noch ein paar Plätze gut. In der Bachdurchfahrt wird es noch mal richtig kalt, dann rausche ich auch schon ins Ziel. Das Ergebnis: 47 Platz gesamt und 8 Platz in der Altersklasse. Wäre ich auf die Mittelstrecke abgebogen, hätte es sicher fürs Treppchen gereicht – aber auch so bin ich mehr als zufrieden.

Jörg Schrod: Langdistanz: Platz 47 gesamt, Platz 8 Altersklasse



Epilog: Auch am Tag nach dem Rennen ist das Wetter gut. Was liegt da näher als eine schöne Bike-Tour. So kurble ich mit Swantje schon wieder rauf nach Galtür. Über die Scheibner Alp geht es weiter durchs Jamtal rauf zur Jamtalhütte. 1100 weitere Höhenmeter, einen Zwetschgenkuchen und einen Kaiserschmarrn später kann ich sagen: das Wochenende war definitiv gigantisch.

Dienstag, 10. August 2010

Termine, Termine: Die nächsten Renntermine stehen.

Die vorläufige Rennplanung für die nächsten Wochen steht:

14.08. Ischgl Ironbike

22.08. Taunustrails in Eppstein

29.08. Redpulse Rheingau Marathon Aulhausen

12.09. Sebamed Bikeday

Dienstag, 3. August 2010

Der Stubai Bike Marathon in Mieders: Hart bergauf, härter bergab.

Samstag, 31.07.2010. Es ist kurz nach zwei, mein Bruder und ich sind unterwegs auf der Strecke des StubaiBikeMarathons. Eigentlich hatten wir eine andere Tour geplant, doch irgendwie haben wir einen Abzweig verpasst und jetzt kurbeln wir eben auf der Rennstrecke langsam weiter nach oben. Die ideale Vorbereitung auf ein Rennen sieht sicher etwas anders aus, aber einen Tag wie diesen nicht für eine Tour zu nutzen, wäre einfach zu schade. Zum einem, weil ich selten genug mit meinem Bruder unterwegs bin, zum anderen weil Wetter und Panorama einfach gigantisch sind. Doch so schön das Drumherum auch ist – das was ich schon jetzt von der Rennstrecke sehe, lässt ahnen, das es morgen hart werden wird. Die Rampen sind teilweise brutal steil und gerade als ich glaube, dass es steiler kaum noch geht stehen wir an einer Wegkreuzung an der Mittelstation der Schlicker Bergbahn.
Geradeaus geht es weiter zur Schlickeralm, die Rennstrecke zweigt links ab. Senkrecht in den Himmel.
Das kann ja heiter werden. Zur Galtalm steht auf dem Wegweiser. Wir schauen uns an – und entscheiden uns für die Weiterfahrt zur Schlickeralm. Ein paar weitere Rampen später sind wir da und nach einer Apfelschorle auch schon wieder weg. Die Alm ist eigentlich eine Skihütte und übervoll. Nix für uns. Wir studieren die Wegweiser, entdecken einen flacheren Weg zur Galtalm und beschließen kurz entschlossen einen weiteren Umweg. Aber was für einen: Erst schnell auf Schotter bergab, dann kurz über einen Wiesentrail, dann durch ein paar Kuhweiden mit Panoramablick und zum Schluss direkt auf die Terrasse einer kleinen Alm. Wir sind da. Kaiserschmarrn? Kaiserschmarrn! Wir genießen die Riesenportion, das Wetter, das Panorama, dann stürzen wir uns in die Abfahrt über die Rennstrecke zurück nach Fulpmes. Yeah.




Sonntag, 01.08.2010. Gleicher Ort, anderes Gefühl. Die Abfahrt, die gestern so spaßig war, ist es in umgekehrter Richtung höllisch: Der Schweiß rinnt in Strömen aus dem Helm, die Beine brennen und aus der Lunge pfeift es. Tritt für Tritt kämpfe ich mich nach oben und in meinem Hinterkopf nistet sich langsam der Gedanke ein, auf die Mittelstrecke abzubiegen, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet. 42 statt 72 Kilometer, 2200 statt 3700 Höhenmeter. In den Beinen habe ich schon zwei Anstiege, die in jedem einzelnen Meter steiler waren als fast alles, was ich bisher in Rennen gefahren bin und Abfahrten, die alles boten außer Erholung. Pünktlich um 8.30 Uhr ging es los – maximal 50 Meter flach durch den Ort, dann fuhren wir in die erste Wand. Zuerst human auf Teer, dann auf Schotter ging es brutal steil nach oben. Und noch brutal steiler bergab. Grobgerölliger Schotter gepaart mit feinsten Wurzelteppichen und engsten Serpentinen sorgten für Adrenalin. Gut das ich ein Fully fahre. Blöd, dass ich es abgestimmt habe, dass es sich fährt wie ein Hardtail. Wieder geht es bergauf – diesmal nicht auf Schotter, sondern der Veranstalter hat mit Trails nicht gespart und schickt uns wieder über einen feinen Waldtrail. Klar, Wurzelteppiche gehören dazu und dass es sakrisch steil ist versteht sich von selbst. Ich trete das Ding durch und fühle mich danach wie nach dem kompletten Dolomiti Superbike. Erledigt. Also: eigentlich ist es genug. Andererseits: mein Bruder erwartet mich auf der Langstrecke. Also weiter. Nach ein paar weiteren Tritten hängt mir die Zunge aus dem Hals, es ist zu steil nach der Trinkflasche zu greifen, ich brauche beide Hände am Lenker. Noch ein paar Tritte, diesmal schaffe ich es, zu trinken. Puh. Dann bin ich oben.
Links die Galtalm. Kaiserschmarrn? Nicht im Rennen.
Stattdessen rein in die Abfahrt. Wieder tückisch und alles andere als erholsam. Zuerst grober Schotter, dicht gefolgt von einem weiteren Trail. Flowiger diesmal, aber immer wieder mit kurzen Gegenanstiegen, die zusätzlich Körner kosten. Dann ein Schild: 500 Meter bis zur Streckenteilung. Ich werde langsamer und langsamer, stehe fast, versuche eine Entscheidung zu fällen. Lang oder doch die Mittelstrecke. Und biege ab. Auf die Langstrecke. Bergauf statt berab. Eine Entscheidung, die ich eine Kehre später bereue. Ich halte kurz an, fahre dann doch weiter, schalte auf das kleinste Blatt, der Umwerfer hängt, es knirscht und das gibt mir den Rest. Ich drehe um und rase zurück zur Streckenteilung – kläre noch kurz mit der Dame von der Zeitmessung ob ich noch in die Wertung komme wenn ich umdrehe – und düse weiter Richtung Ziel. Noch ein genialer Trail, noch ein üble Steilauffahrt in den Ort und ich bin da. Exakt nach 3 Stunden und immerhin noch als Dritter der Altersklassewertung. Die Belohnung für all die Mühen gab es dann bei der Siegerehrung: eine deftige Wurstplatte inklusive Semmel und Schnaps. Na dann – Prost.

Fazit: ein Wochenende wie es besser nicht sein kann. Eine harte und technisch anspruchsvolle Strecke, super Trails, eine tolle 1000 Höhenmeter-Tour mit leckerem Kaiserscharrn am Vortag und ein Platz auf dem Treppchen on Top – was will man mehr.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Auf zum Brenner.

Training? Fällt mir gerade schwer. Erst Recht, weil mein Saisonhöhepunkt mit der Bike TransGermany schon lange Geschichte ist. Grund genug, für zusätzliche Motivation zu sorgen und noch ein paar Marathons extra einzustreuen. Deshalb heißt es jetzt am Samstag für mich: auf zum Brenner zum Stubai Bike-Marathon:

StubaiBikeMarathon

Auf dem Plan stehen: 75 Kilometer, 3.700 Höhenmeter, steile Anstiege, rasante Abfahrten und jede Menge Spaß. Ob das Rennen hält, was das Programmheft verspricht? Demnächst hier.

Samstag, 24. Juli 2010

Team Bulls gewinnt Craft Bike Transalp.

Zum dritten mal gewinnen Stefan Sahm und Karl Platt vom Team Bulls die Craft Bike Transalp. Bei den Damen holten sich die Norgaard-Sisters den Sieg. Ein dicken Glückwunsch auch an alle anderen Finisher des wohl härtesten MTB-Etappenrennes Europas. Dieses Jahr leider nur wehmütiger Zuschauer hoffe ich, im nächsten Jahr wieder am Start zu stehen. Mal sehen...

Montag, 12. Juli 2010

Dolomiten-Klassiker: Dolomiti Superbike 2010

„Vaffanculo“ Der kleine, etwas rundliche Italiener, den ich gerade überhole, fühlt sich offensichtlich von mir unfair behandelt – und macht seinem Ärger lautstark Luft. Dabei habe ich ihn doch nur mit einem sanften Händedruck ein wenig nach rechts geschoben, damit ich vorbei kann. Nicht auf einem Singletrail, sondern auf der relativ breiten Straße rauf zur Plätzwiese wohlgemerkt – wo er mit seinen Vereinskameraden fröhlich plaudernd die komplette Straßenbreite blockiert. Sei’s drum, ich bin vorbei, habe 10 Meter freien Asphalt vor mir, gebe ordentlich Gas und sprinte in den nächsten dichten Haufen und wieder dauert es ewig bis ich mich durchgewurschtelt habe. Immerhin: keine Beschimpfungen diesmal – und auch keine mehr bis zum Ende des Rennens. Beachtlich, bei über 3800 Racern, die heute Morgen bei der 16. Auflage des Dolomiti Superbike am Start standen. Dummerweise gibt es beim Dolomiti Superbike keinen Lizenzblock und so war ich dank späten Anmeldung und der daraus resultierenden hohen Startnummer einer der letzten, der über die Startlinie rollte – und versuche mich jetzt durch das Feld nach vorne zu kämpfen. Stellenweise geht das erstaunlich gut, aber an den meisten Streckenabschnitten rauf zur Plätzwiese ist die Strecke ziemlich dicht.
Im Zick-Zack kurve ich um hunderte Biker nach oben, immer wenn die Strecke kurz frei ist, fahre ich SB-Intervalle.
Wir erreichen die Plätzwiese, dann geht es in der erste Abfahrt. Vor mir zwei lange Reihen, die sich quälend langsam nach unten bremsen. Überholen geht auch hier nur bedingt – es sei denn man fährt mit dem Messer zwischen den Zähnen. Ich lasse es stecken, zu unsicher erscheinen mir die meisten vor mir und ich will zwar nach vorne, aber ohne jemanden zu gefährden. So übe ich mich in Geduld und überhole nur langsam. Am Dürrensee wird es flacher, ich kann mein Intervall-Training wieder aufnehmen. Die freien Streckenteile trete ich was das Zeug hält, immer wenn ich auf Gruppen auflaufe, muss ich mich langsam durchtasten. Besonders die tiefschottrigen Passagen stellen viele vor Probleme, ich wühle mich weit aus der Spur an allen vorbei. Ein paar versuchen, sich in meinem Windschatten zu halten, schaffen das aber immer nur ein paar Meter, dann platzen sie ab. Zum ersten Mal denke ich daran, das ich es eventuell zu schnell angehe, die ständigen Passagen im tiefroten Pulsbereich können sich eigentlich nicht ausgehen auf Dauer. Andererseits hoffe ich immer noch darauf, irgendwann mal eine Gruppe zu erwischen, in der ich mich auch einfach mal nur ziehen lassen kann. Also weiter Gas geben, wann immer es geht. Toblach. Ich halte kurz bei Swantje, die mich mit neuen Getränken verpflegt und weiter geht es nach Innichen. Immer noch keine Gruppe. Ich überhole immer noch Biker um Biker und knalle in den Anstieg zur Hunoldshütte. Schon bin ich oben und mache in der Abfahrt weitere Plätze gut. Flach ansteigend geht es weiter zur Talstation Rotwand. In meinem Windschatten sammeln sich mittlerweile eine ganze Reihe Konkurrenten, nach vorne will keiner. Ich habe keine Lust die Lokomotive zu spielen, nehme raus und nötige so einen der anderen nach vorne zu fahren. Das Tempo sinkt rapide – das bringt nix, also gehe ich wieder nach vorne bis zum Fuß des Berges. Ich halte das Tempo hoch und sofort verliere ich meine Mitfahrer. 100 Höhenmeter, 200 Höhenmeter, ich komme weiter nach vorne – bis sich meine Befürchtungen zu ungleichmäßig und zu schnell angegangen zu sein bewahrheiten. Meine Beine machen schlagartig zu, ich habe Angst Krämpfe zu bekommen und muss rausnehmen. Deutlich. Die Hitze macht mir zusätzlich zu schaffen – und der Umstand, dass ich kein Iso mehr in der Flasche habe. Bei der letzten Verpflegung gab es leider nur noch Wasser und Cola. Iso war gerade aus und ich wollte nicht warten. Noch 400 Höhenmeter bis zur Bergstation und ich verliere zum ersten Mal Plätze. Zuerst nur wenige, dann ziehen immer mehr vorbei. Ich fluche vor mich hin, schimpfe über meine eigene Dummheit und rette mich gerade noch so über den Berg und 3 weitere kleinere Anstiege, bis es endlich in die Abfahrt nach Innichen geht. Um keine Zeit zu verlieren, lasse ich die Verpflegungsstationen auf dem Weg aus – bergab geht es auch mit Wasser – und beschließe in Innichen Iso nachzutanken. Innichen.
Ich rolle an die Verpflegung, halte erwartungsvoll meine Flasche hin – kein Iso.
Ist aus. Nur gut, dass Swantje auch schon wieder da ist und noch eine für mich hat. Bin ich froh, dass sie immer genau dann da ist, wenn ich sie am dringendsten brauche. Betankt und motiviert gehe ich in den letzten großen Anstieg des Tages. Und siehe da: ich kann wieder ein höheres Tempo gehen und mich trotz der mittlerweile glühenden Hitze wieder weiter nach vorne kämpfen. Ich erreiche den Sylvesterplatz und – Nomen est Omen – ein lauter Donner läutet das Finale ein. Im Gewittergrollen und durch teilweise dicke Regentropfen geht es rasend schnell gen Tal, ein letzter kurzer Gegenanstieg und dann schieße ich auch schon in den Trail, der mich nach 6.32 h direkt nach Niederndorf und ins Ziel führt.


Fazit: Heute war einfach nicht mehr drin. Der späte Startplatz und meine schlechte Renneinteilung haben sicher eine Top-Platzierung gekostet, so das ich mit Platz 37 in der Altersklasse vorlieb nehmen muss. Dennoch: das Rennen selbst war super und zu meiner Überraschung verträgt die Strecke auch diese Menge an Startern. Es ging zwar in der Anfangsphase sehr lange nur quälend langsam vorwärts aber immerhin wurde bis auf ein paar Passagen gefahren und nicht geschoben. Die Stimmung und Atmosphäre waren so wie ich sie aus 2007 in Erinnerung hatte: Toll.

Jörg Schrod Platz Platz 144 gesamt / 37 AK


Freitag, 9. Juli 2010

Dauer-Test: Seven Verve – Titan auf Maß.

Vor vier Jahren fiel bei mir nach einer langen und erfolglosen Suche nach dem für mich perfekten Bike die Entscheidung für ein Seven Verve. Titan. Auf Maß. Ein Händler war schnell gefunden und dann begann der Abstimmungsprozess mit Seven. Ich wurde vermessen, vermessen und nochmals vermessen, meine Vorlieben (Bergfahrer!) wurden abgefragt, mein Gewicht gewogen und mein Wunschdekor ermittelt. Knapp eine Woche später hatte ich den ersten Entwurf meines Bikes auf dem Tisch. Die wurden mit den Jungs von Seven hin- und herdiskutiert, es folgte ein zweiter Entwurf, eine weitere Abstimmung per Mail und dann war es soweit: ich unterzeichnete den fixen Entwurf und in Amerika begann man zu schweißen. Hier in Frankfurt begann man zu schwitzen: würde wirklich alles passen, wie wird es sich anfühlen und wann zum Teufel ist es endlich da. Fast stündlich klickte ich mich auf der Seven-Homepage in den Statusbericht meines Bikes und nach 4 Wochen war es endlich soweit: Despatched, der Rahmen war auf dem Weg.
Eine weitere Woche später hatte ich ihn dann endlich in der Hand. Und war verliebt. Sofort. Die Schweißnähte!. Der matte Glanz des Titans! Perfekt! Doch würde er passen? Schon beim ersten Probesitzen war klar: er passt. Wie angegossen. Alle Maße stimmten exakt, selbst die von Seven aus meinen Daten ermittelte Sattelposition stimmte fast millimetergenau.
Erste ausgiebige Praxistests bestätigten das eindrucksvoll. ich kam und komme mit dem Bike überall klar. Auf Waldautobahnen genauso wie auf schwierigen, technischen Trails. Wo es mir auf Steifigkeit ankam – im Tretlagerbereich und am Steuerkopf – wurde von Seven ein deutlich robusterer als der ansonsten doch sehr leichte Rohrsatz verwendet. Auch hier zeigt sich übrigens der Vorteil eines Maßrahmens, werden die Gewichte und Rohrstärken doch exakt den Bedürfnissen und dem Eigengewicht des Fahrers angepasst.
Mittlerweile hat der Rahmen mehr als 15.000 Kilometer und weit mehr als 300.000 Höhenmeter eingesteckt. Auf rauen Gardasee-Trails hat es sich ebenso bewährt wie beim Alpencross. Bei den oft harten Rennen genauso wie bei unzähligen Trainingstouren. Schäden: bisher keine. Trotz einiger auch harter Stürze gab es bisher nur leichte Kratzer, die sich mit einem Schleifvlies für Titan leicht wieder entfernen lassen. Rost ist ja sowieso kein Thema. Die aufgeklebten Decals haben in der Zwischenzeit das Zeitliche gesegnet, aber hier liefert Seven jederzeit kostenlosen Ersatz. Also alles Titan was glänzt. Eigentlich. Bis auf ein klitzekleines Detail: es fehlt eine Austrittsmöglichkeit für Wasser im Tretlagerbereich. Wenn man daran denkt und das Bike nach der Hochdruckreinigerdusche konsequent auf den Kopf stellt kein Problem. Vergisst man das, rostet leider das Tretlager langsam aber sicher vor sich hin. Also: besser schon beim Bestellen dran denken und gleich ein kleines Loch oder einen kleinen Schlitz einschneiden lassen.





Fazit: Wer an Maßrahmen aus Titan denkt, sollte Seven unbedingt auf die Liste nehmen. Vom Bestellprozess bis zum Endergebnis bieten die Jungs rund um den mittlerweile legendären Rob Vandermark aus Watertown Mass. eine einzigartige Performance. Jedes Maß und jedes Detail wird mit dem Kunden abgestimmt, fast alles ist möglich. Gesehen habe ich unterem anderem auch schon ein Seven mit Levty. Das Ergebnis: ein mit viel Liebe zum Detail gebautes Traum-Bike für die Ewigkeit.
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