Sonntag, 26. Juni 2011

Spessart Bike Marathon ohne Fahrer von U3 Hohemark

Zum ersten mal seit 4 Jahren stand heute beim Spessart Bike Marathon in Frammersbach kein Fahrer der U3 Hohemark am Start. Für Jens war die Anreise zu weit, ich selbst musste leider passen. Schade, denn immerhin ist das Rennen in der fränkischen MTB-Hochburg einer der wenigen herausragenden Events direkt vor unserer Haustür. Gewonnen haben in Abwesenheit vieler Spitzenfaher (zeitgleich fand die Marathon-WM statt) Bram Rood vpr Benjammin Jörges und Christian Schneidawind.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Keine Klassenfahrt zum Tittisee: Hagel, Schnee und Schlamm beim UltraBike

Tittisee. Ich schlittere durch eine 5 cm hohe Schicht aus feinsten Eis. Ideal für einen Caipirinha eigentlich, würden die Temperaturen auch nur ansatzweise der Jahreszeit gerecht werden. Doch vom Sommer ist nix zu spüren. Zu sehen auch nicht. Alles grau in grau, abwechselnd peitscht uns der Sturm Starkregen und Hagel um die Ohren. Prima, das es heute morgen am Start trocken war und die Vorhersage so viel versprechend klang, dass ich Regenjacke und Beinlinge gar nicht erst mitgenommen habe. Jetzt bin ich klatschnass und mir ist kalt. Um genau zu sein: arschkalt. Der Gedanke ans Aufgeben taucht auf und ist auch schon wieder weg – ich will vor der Salzkammerguttrophy wenigstens einmal testen, wie ich auf einer echten Langstrecke klar komme. Also weiter. Bibbernd in den nächsten Anstieg, endlich wird es mir wieder warm. Es hört kurz auf zu regnen, nur um Sekunden später noch stärker zu schütten. Aus Schutt wird wieder Hagel, diesmal sind die Körner taubeneigroß. Ich zerre die Windjacke aus der Trikottasche, streife sie über aber wirklich viel bringt es nicht: zu nass, zu dünn und die Hagelkörner, die von oben prasseln sind einfach zu dick. Autsch. Ich rolle auf eine Gruppe auf, die noch langsamer ist als ich, der letzte schaut mich an – seine Gesichtsmuskeln zucken rhythmisch: Schüttelfrost. Endlich der nächste Anstieg. Warm. Die nächste Abfahrt. Eiskalt. Schlamm dringt in jede Ritze, die Schaltung rebelliert, jeder Schluck aus der Trinkflasche schmeckt erdig – lecker. Ein Schild an der Strecke verrät: noch 40 Kilometer. Anstieg. Warm. Abfahrt. Kalt. Dann reißt die Wolkendecke kurz auf, der Regen wird zum Nieseln, ich erreiche Aftersteg und treffe Swantje. Abhalten, Flasche austauschen, und schon stampfe ich unter ohrenbetäubenden Gebrüll der Zuschauer, die trotz des miesen Wetters große Ausdauer beweisen, die Alpe de Fidlebrugg hoch. Noch ein Berg, noch eine Abfahrt. Und wie zum Hohn reißt jetzt die Wolkendecke auf, Sonnenstrahlen blitzen durchs düstere Grau und schlagartig erhellt sich die Stimmung. Bei den Zuschauern an der Strecke, bei den Mitfahrern. Der immer noch peitschende Wind hat die letzte Asphalt-Abfahrt trocken geföhnt, endlich kann ich es auch mit meinem abgefahrenen Racing Ralph auf dem Hinterrad mal krachen lassen. Abzweig Campingplatz, eine Stadionrunde und ich habe es überlebt: das extremste Rennen, das ich jemals gefahren bin. Und die Zeit? Eigentlich nebensächlich bei einem solchen Rennen, aber immerhin kann ich mit 5 Stunden 45 Minuten deutlich unter der 6-Stunden-Marke bleiben und auch die Platzierung passt: Platz 69 gesamt (von 986) und Platz 20 in der Altersklasse.

Samstag, 18. Juni 2011

Schwarzwald calling: Der BlackForest Ultrabike wartet.

Der Puls spielt immer noch verückt, die Beine wollen auch nicht so wie ich will – aber zwei Wochen des Haderns sind genug. Habe mich deshalb kurzfristig dazu entschieden, beim Black Forest Ultra Bike in Kirchzarten zu testen was geht und was nicht. Mit über 100 Kilometern und über 3000 Höhenmetern sicher eine schöne Herausforderung...

Freitag, 17. Juni 2011

Von Sonthofen an den Achensee: Die Craft Bike TransGermany 2011.

Sonthofen. Nach einer grausig-lauten Nacht mit wenig Schlaf sitze ich mit Swantje im Frühstücksraum unserer Pension. Um mich herum nur andere Teilnehmer der Craft Bike TransGermany, die alle einen wesentlich wacheren Eindruck machen als ich selbst. Nur gut, dass ich bis zum Startschuss noch reichlich Zeit habe aufzuwachen. Der Kaffee, der mir dabei helfen soll, ist leider ungenießbar. Filterkaffee. Bäh. Noch ein Nutellabrötchen und schon ist es Zeit, zum Start zu rollen. Im Trockenen. Nach der Vorhersage und den sintflutartigen Regenfällen von gestern Abend ein echter Lichtblick und absolut unerwartet. Schon beim Warmfahren merke ich: ich bin viel zu dick eingepackt. Und leider merke ich auch: die Beine fühlen sich nicht so gut an, wie erhofft. Dennoch bin ich noch guter Dinge, als ich in den Startblock rolle und mich direkt hinter den Profis einsortiere. Noch 20 Minuten bis zum Start. Warten. Beinlinge loswerden. Armlinge loswerden. Noch 15 Minuten. Warten nervt. Zum Glück gibt es den Moderator, der für Stimmung sorgt. Und nebenbei erwähnt, dass der Start der letzten Etappe von 9.00 auf 7.30 Uhr vorverlegt wurde.
Schlagartig bin ich wirklich wach.
WTF? Meint der das ernst? Ich frage Joe, der direkt neben mir steht. Joe nickt. Scheiße. 7.30 Uhr. Das heißt Aufstehen um 5.00. Super. Zum Glück fällt da auch schon der Startschuss – der Ärger entlädt sich in einem Hammerstart. Leider werde ich genauso schnell wie ich gestartet bin auch wieder ausgebremst – der Start ist neutralisiert und es hilft nix: ich muss mich ins Feld einsortieren. In Zweierreihe kurbeln wir rauf nach Hofen, dann wird das Rennen endlich wirklich aufgenommen und es heißt Tempo machen. Immerhin ist das hier heute mein Terrain: viele Höhenmeter auf relativ wenigen Kilometern. Für mich heißt das: Heute muss ich Zeit und Plätze gut machen, um sie auf den langen Bolzerabschnitten der beiden letzten Tage zu verteidigen. Und es gelingt: Bis zur Strausbergalpe und der Rodlerhütte kann ich mich ziemlich problemlos weit vorne halten, auch auf der rasend schnellen Asphalt-Abfahrt nach Bad Hindelang verliere ich kaum Plätze. Rauf zum Höllatsberg, runter, rauf zur Schnitzlertal-Alpe. das läuft heute echt viel besser als erwartet. Guter Dinge erreiche ich Jungholz und die zweite Verpflegungsstation. Ich muss kurz halten, um die Flasche aufzufüllen, hoffe aber, die enteilte Gruppe schnell wieder einzuholen. Doch die Hoffnung stirbt schnell: Ich verliere die Satteltasche und muss erneut stoppen. Die Gruppe ist endgültig weg und – dummerweise – auch die Form. Die kurze Zwangspause hat mich völlig aus dem Tritt gebracht, auch der Puls bleibt im Keller. Jetzt heißt es kämpfen: mit schweren Beinen und letzter Kraft erreiche ich den Elendsberg, der eigentlich Edelsberg heißt und schleppe mich die letzten Kilometer bis ins Ziel. Passend zu meiner Stimmung regnet es auch wieder und außerdem ist es saukalt. Kurz werden Erinnerungen an die TransGermany 2010 wach, aber schon eine Bratwurst später ist die Welt wieder halbwegs in Ordnung. Aber jetzt schnell ins Hotel – ab unter die warme Dusche.




Pfronten. Das Abendessen in unserer Pension zusammen mit Swantje und ihren Eltern hat gut getan. Im Vergleich zum Ende der gestrigen Etappe fühle ich mich pudelwohl und endlich konnte ich mal durchgeschlafen. Auch das Wetter scheint mitzuspielen: durch den Nebel, der schwer an den Bergen und im Tal hängt, kann man schon ab und zu einen Blick auf den blauen Himmel erhaschen. Schnell wechsle ich noch auf das Laufrad mit dem rasenden Ralf, schwinge mich aufs Bike und verabschiede mich zum Warmfahren. 10 Minuten Ga1, 4 Minuten GA2, 2 Minuten EB. Ich suche mir einen flachen Abstieg und los. Im GA1-Bereich bin ich schnell, doch dann ist Schluss. Wie gestern bekomme ich den Puls nicht mehr nach oben. Auch der Druck auf dem Pedal fehlt völlig. Frustriert und nach möglichen Ursachen suchend rolle ich zum Start. Klamotten abgeben, Highway to hell, Startschuss. Neutralisiert wird das Feld aus Pfronten geführt. Direkt in den ersten Berg des Tages. Ich ignoriere Beine und Puls und versuche das Tempo anzuziehen. Doch es passiert – nix. Ich kann mitfahren, aber forcieren und angreifen ist nicht drin. Ich überstehe mit Mühe den ersten Berg und biege ein in die Abfahrt vom Himmelreich. Und die wird ihrem Namen gerecht: endlich ein Trail und dann gleich so ein schöner. Flowig in vielen Kehren windet er sich ins Tal, ab und zu sorgen nasse Steinstufen für zusätzlich Spannung. Ich vergesse mit der Form und dem Schicksal zu hadern und genieße die Abfahrt so sehr, dass ich auch den folgende Anstieg zum Lohmoos deutlich schneller und entspannter zurück lege als den ersten. Am Gipfel erwische ich mit dem Glück des Tüchtigen gerade noch so die Gruppe vor mir und beschließe, mich zumindest bis zum Adlerhorst mitschleppen zu lassen.
Guter Plan. Die Umsetzung aber lässt zu wünschen übrig.
Das kurze Zwischenhoch ist schon wieder vorbei. Mehr als GA2 ist nicht drin, schon an der zweiten kleinen Welle muss ich abreißen lassen. Dazu rollen mich von hinten ständig weitere Gruppen auf, die ich auch nur kurz halten kann. Je weiter ich nach hinten durchgereicht werde, desto zäher wird das Ringen um jeden Meter – bis ich beschließe, das Rennen aufzugeben. Umschalten in den Trainingsmodus. Ich nehme ein paar Gänge raus und kurble jetzt relativ locker, aber auch ziemlich langsam weiter. Immerhin hat sich der Nebel mittlerweile verzogen und die Landschaft ist echt schön. Rotlech-Stausee, Rinnen, der letzte Anstieg nach Berwang ein paar letzte fiese kurze, aber knackige Rampen und dann ab in die Freeride-Abfahrt nach Lermoos. Zieldurchfahrt, Trost von Swantje, ein Riesenteller Spaghetti Bolognese und ein halber Kaiserschmarrn sorgen dafür, dass die Laune nicht ganz am Boden bleibt.




Lermoos. 6.00 Uhr. Raus aus den Federn. Dusche, dann zum Frühstück. Ich mache die Tür zum Frühstücksraum auf – keiner da. Merde. Hieß es gestern Abend nicht: Frühstück ab 6.20 Uhr? Die ersten anderen Biker tauchen auf, ratlose Blicke, keine Antworten. OK, erst mal ums Bike kümmern, um keine Zeit zu verlieren. 30 Minuten später: die Pensionswirtin ist aufgetaucht. Verschlafen. Jetzt aber schnell. Ca 20 Mitstreiter fallen wie hungrige Wölfe sofort über alles her, was aus der Küche auftaucht. Nur gut, dass ich einen optimalen Zugang zum Buffet habe und mir den größten Teil des Kranzkuchens schnappen kann, bevor es zu spät ist. Zurück ins Zimmer. Der Aufzug kommt nicht, also nehme ich die Treppe. Aua. Die Beine fühlen sich immer noch gar nicht gut an. Eine Einschätzung, die sich kurz später bestätigt: wie Gestern geht schon beim Warmfahren nix. Na toll. Werde also wieder die Landschaft genießen. Deutschlands höchster Berg von allen Seiten – heute steht die Umrundung der Zugspitze auf dem Plan. Am Startblock angekommen, stelle ich zu meiner Überraschung fest: ist schon voll. Muss wohl am guten Wetter liegen, da steht jeder früher auf. Aber egal – heute werde ich eh nicht viel reißen. Dann ein tiefes Kawumm – Lermoos verabschiedet uns mit Kanonendonner. Mit Karacho geht die Meute in den ersten Anstieg rauf zur Tuftlam und ich werde mitgerissen. Puls? Egal, Beine? Egal.
Einfach dranbleiben, beißen und nicht abreißen lassen.
Wie ein Mantra hämmere ich mir immer wieder ein: nur zwei Anstiege überstehen, dann eine gute Gruppe erwischen und einfach nur mitgehen. Schneller als gedacht sind wir oben, eine krachende Asphaltabfahrt später auch schon wieder unten in Lermoos. Ich freue mich, als ich Swantje sehe, die Anfeuerung gibt einen Extra-Schub. Im Moos verliere ich die Kette, finde aber direkt wieder Anschluss an eine gut laufende Gruppe und schon biegen wir ab in den Steilanstieg rauf zur Ehrwalder Alm. Wieder beißen. Und dranbleiben. Bloß die Gruppe nicht verlieren. Doch die Jungs sind schnell und meine Beine sind schwer – aber gerade, als ich kurz davor bin, das Handtuch zu werfen, wird es flacher und der Gipfel kommt in Sicht. Noch ein letztes Mal in den Wiegetritt, dann hänge ich wieder wie eine Klette am Ende der Gruppe. Die nächsten 40 Kilometer sind easy, aber rasend schnell. Mit über 40 km/h heizen wir über die Gaistalalm und Leutatsch zum Ferchensee. Ich halte mich mittlerweile immer schön in der Mitte der Gruppe und lasse mich auch im kurzen Zwischenanstieg rauf zum See nicht abhängen. Weitere fünf wellige Kilometer, dann endlich der Schlussanstieg ins vorverlegte Ziel an der Partnachalm. Schnell wird die Gruppe kleiner und kleiner, doch zu meiner Verwunderung kann ich das Tempo vorne mitbestimmen. Da geht doch noch was! Ich gebe noch mal Gas und schaffe es nicht nur, mich von meinen verbliebenen Mitstreitern abzusetzen, sondern sammle nach und nach einen Konkurrenten nach dem anderen ein. Dann das 500-Meter-Schild, ein letzter Bergsprint und ich bin drin. Zufrieden rolle ich locker runter nach Garmisch, verzichte auf den Scott-Zielsprint und freue mich über dass heute alles in allem ganz brauchbare Ergebnis.




Garmisch: das heißt Start um 7.30 Uhr und eine Etappe die eigentlich drei sind, weil zwischen den gewerteten Teilstücken am Anfang und Ende neutralisierte 30 Asphaltkilometer liegen. Garmisch: Das heißt auch: Kuhglocken, die mich pünktlich um 5.00 Uhr wecken, als die dazugehörigen Kühe durch die Straße vor dem Hotel zur Weide getrieben werden. Und Garmisch heißt auch: Rosinenkuchen mit Nutella zum Frühstück auf dem Zimmer, weil das Hotel auch trotz guten Zuredens nicht bereit ist, ein extra frühes Frühstück anzubieten. Die wollen Olympia? Hoffentlich bekommt ein wirklich für alle Sportarten offener Ort den Zuschlag. Aber ich schlucke den Ärger genauso runter wie den Nutellarosinenkuchen zuvor und rolle zum Start. Wieder ist der Startblock voll. Aber weiter vorne steht Joe. Ich schmuggle mich an allen anderen vorbei und stelle mich zu ihm. Heute zu weit hinten zu starten wäre fatal, denn die ersten Kilometer der ersten Teiletappe sind flach. Wer da nicht sofort Anschluss an die schnellen Gruppen findet, kann das Rennen schon am Start abhaken. Im Gegensatz zu den anderen Tagen ist es leise heute: die Veranstalter wollen die Garmischer und ihre wohl als zahlungskräftiger eingeschätzte Kundschaft im Greisenalter nicht wecken. Rücksichtsvoll. Erst 5 Minuten vor dem Start wird es dann laut. Ein letztes mal "Highway to hell" und das Feld setzt sich wie eine zähe Masse langsam in Bewegung. Denn klar, auch der Start ist hier neutralisiert: viel zu langsam zuckeln Polizei und Führungsfahrzeug vor uns her, von hinten drängen immer mehr Biker nach vorne, die Straßen sind dafür zu schmal. Alle 5 Minuten kracht und scheppert es irgendwo – Stürze en Masse, kurz danach ein Zwischenstopp an einer geschlossenen Bahnschranke. Wieder ballt sich das komplette Feld zusammen, wieder Stürze. Ich versuche mich aus allem rauszuhalten und verzichte darauf, meinen guten Startplatz mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Die Konsequenz: als das Rennen endlich scharf eröffnet wird, bin ich ziemlich weit nach hinten gefallen. Also schnell wieder nach vorne. Ich springe von Gruppe zu Gruppe, überhole an allen möglichen und unmöglichen Stellen – um ein paar Minuten später auf den nächsten Stau aufzufahren.
Ein geschlossenes Viehgatter. Durchgang nur für eine Person.
Ich könnte kotzen. Wieder vergeht wertvolle Zeit, dann endlich bin ich durch. Jetzt aber los. Ich drücke aufs Tempo und versuche irgendeine schnelle Gruppe zu finden, doch ich bin auf mich alleine gestellt. Entweder sind die, auf die ich auffahre zu langsam, oder haben keine Lust auch mal selbst das Tempo zu machen. Naja – gestern habe ich gelutscht, heute muss ich eben dafür büßen und fahre bis zum Ziel der ersten Teilstücks eine Stunde mehr oder weniger alleine im Wind. Im Ziel schnell die Flasche auffüllen und weiter. Ich habe keine Lust zu parken und mich zu erholen, ich will jetzt einfach schnell zum Achensee. Zusammen mit ein paar Norwegern und einem Franzosen nehme ich den nicht gezeiteten Abschnitt recht zügig, ab und zu fahren wir auf größere Gruppen auf, hängen uns dran, um sie dann doch zu überholen: zu sehr Bummelzug. Noch mal Verpflegung, dann der scharfe Start in das letzte Teilstück dieser Etappe. Ich gehe davon aus, dass meine Mitfahrer auch sofort durchstarten und fahre über die Zeitnahme-Matte "Pieps". Doch kein weiteres "Pieps" ist zu hören. Ich schaue mich um und stelle fest, dass die anderen noch an der Verpflegung parken. Ein blöder taktischer Fehler – die Zeit läuft und ich muss fahren. Noch mal gute 10 Kilometer alleine im Wind. Dann endlich der erste und einzige wirkliche Berg des Tages. Der mir prompt den Stecker zieht. Kein Puls, kein Druck. Müde schleppe ich mich hoch, nehme die Bergwertung kaum wahr und gehe in die letzten 25 Kilometer zum Achensee. Wieder Gegenwind, wieder alleine. Dann kommt von hinten endlich eine Gruppe angerauscht und zusammen schaffen wir bis es kurz vors Ziel. Dann eine scharfe Kehre, ins Bild schiebt sich ein Wakeboarder mit kompletter Ausrüstung. Er latscht genau vor mir mitten über den Weg, Vollbremsung, ein paar wüste Beschimpfungen und ich bin wieder alleine auf mich gestellt. Noch drei Kilometer trete ich was das Zeug hält, dann sehe ich den roten Zielbogen. Noch eine Linkskurve und ich bin da – als Finisher der Craft Bike TransGermany 2011. Und endlich auch nicht mehr allein. Im Ziel begrüßen mich Swantje und ihre Eltern, dann Medaille, Finishertrikot, Zielbier, Bikewash und ab ins Zielrestaurant: Eine Currywurst mit Pommes bitte.

Dienstag, 7. Juni 2011

Craft Bike Trans Germany: Durchwachsenes Rennen, schönes Training



Samstag, 04.06.2011 – ich stehe zusammen mit Swantje und ihren Eltern im Ziel der Craft Bike TransGermany und trinke seit langem wieder mal ein Bier. Alkoholfrei. Um den Hals baumelt noch die Finishermedaillie, um mich herum überall ausgelassen jubelnde Racer. Mir selbst ist nicht wirklich nach Feiern zumute – mit Platz 43 habe ich zwar mein Minimalziel unter die Top 50 der Altersklasse zu fahren erreicht, aber so richtig glücklich bin ich damit auch nach ein paar Tagen Abstand noch nicht. Denn was eigentlich als Rennen geplant war, wurde mangels Druck auf dem Pedal nur zu einem etwas intensiverem Trainingsblock. Aber was soll's – die Strecke war alles in allem schön, das Wetter super und auch die Stimmung im Feld und das Drumherum passte. Das die Form irgendwo zwischen der letzten Trainingseinheit und dem Start zur ersten Etappe verloren ging, ist so zumindest halbwegs verschmerzbar – auch wenn mir nach wie vor jede Erklärung dafür fehlt. Alles weitere, ausführlichere Etappen-Berichte und Fotos demnächst hier.
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