Montag, 14. Juni 2010

Radsportfestival Garmisch-Partenkirchen. Schlammschacht erster Teil.

Morgens, 9.00 Uhr in Garmisch. Es schüttet wie aus Kübeln. Auf der Straße kein Mensch. Nur ein paar versprengte Biker, die langsam und mit übellaunigem Gesichtausdruck zum Start des Zugspitz-Marathons rollen. Mitten drin bin ich. Auch meine Laune hält sich in Grenzen – und die Entscheidung von der Langstrecke auf die Mittelstrecke zu wechseln, fällt mir unter diesen Bedingungen leicht. Schließlich will ich schon drei Tage später bei der TransGermany am Start stehen und eine Erkältung ist das Letzte, was ich dabei brauchen kann. Also Mittelstrecke. 55 Kilometer. Reicht bei diesem Sauwetter auch dicke. Eine halbe Stunde später: Immer noch im Dauerregen rolle ich in den Startblock – außer mir ist noch keiner da. Ich parke mein Bike und stelle mich genau unter den Startbogen. Doch trockner ist es da auch nicht – der Regen rinnt am Bogen hinab, sammelt sich zu riesigen Tropfen die dann schön rhythmisch nach unten platschen – genau in die Ritzen meines Helms. Aber egal – jeder andere Platz ist genauso nass.
Dann der Startschuss. Schnell prescht die Meute los, rasend geht’s es durch Garmisch und dann raus aus dem Ort. Vollbremsung. Ein Zug, die Schranken sind unten, das Feld muss warten. Na ja, immerhin bin ich jetzt warmgefahren. Fünf Minuten später geht’s weiter. Genauso schnell wie vorher. Ich ordne mich weit vorne ein im Feld, finde eine gute Gruppe und gemeinsam jagen wir Richtung Eibsee. Im ersten Anstieg mache ich Plätze gut, die ich aber in der folgenden Abfahrt prompt wieder verliere. Die Gruppe hat mich wieder und ich beschließe, bis zur zweiten Runde dran zu bleiben, um dann den nächsten Angriff zu starten. Eine Taktik die aufgeht – und diesmal kann ich in der Abfahrt nicht nur dran bleiben, sondern die anderen sogar distanzieren. Schnell rolle ich die nächste Gruppe auf, zu viert biegen wir auf den Radweg nach Garmisch ein. Jetzt heißt es treten was das Zeug hält, ich bin der leichteste der vier und Tempo bolzen liegt mir nicht. Dann eine letzte leichte Steigung. Ich greife an und versuche, die anderen so zu überraschen. Erfolgreich. 2 der drei müssen reißen lassen, nur einer hängt noch an mir dran. Zu zweit rauschen wir in den Ort, Zielsprint, er kommt aus meinem Windschatten und lässt mich stehen. Merde, an der Taktik muss ich wohl noch arbeiten. Aber immerhin: von hinten kommt niemand mehr und so rolle ich als 23. der Gesamtwertung und zweiter meiner Altersklasse ins Ziel. Der erste Treppchenplatz für unser Team. Endlich.





Jörg Schrod, Platz 23 gesamt / Platz 2 AK

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